Die Aktie von ThyssenKrupp kann sich nach dem Absturz in Folge der desaströsen Zahlen wieder peu à peu von der 11-Euro-Marke lösen. Doch Ruhe kehrt nicht ein beim Industriekonzern. Nicht nur das Unternehmen selbst, auch der Aufsichtsrat steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Es kommt zum großen Stühlerücken.
Die wichtigste Veränderung: Der schwedische Finanzinvestor und Großaktionär Cevian wird nach der Hauptversammlung Ende Januar nicht mehr von Jens Tischendorf vertreten. Neu in das Kontrollgremium soll dafür Cevian-Partnerin Friederike Helfer einziehen. Mit 18 Prozent ist Cevian der zweitgrößte ThyssenKrupp-Aktionär nach der Krupp-Stiftung und hatte zuletzt immer wieder tiefgreifende Veränderungen beim Konzern gefordert.
Ebenfalls nicht mehr zur Wahl wollen sich die Aufsichtsratsmitglieder Carola von Schmettow und Bernhard Pellens stellen. Als neue Kandidaten hat das Kontrollgremium den Innogy-Finanzvorstand Bernhard Günther und die langjährige Ford-Managerin Birgit Behrendt vorgeschlagen.
In Zeiten des radikalen Umbaus sind Veränderungen im Kontrollgremium bei ThyssenKrupp durchaus keine Nebensache. Vor allem die Zusammenarbeit mit Cevian könnte sich durchaus verändern – auch, wenn sich an den Kernforderungen des Großaktionärs nichts ändern dürfte. So oder so gilt: Der Verkauf der Aufzugssparte soll zum Befreiungsschlag werden. Mutige setzen darauf, dass dann die Trendwende gelingt.