Der SDAX hat im Börsenjahr 2022 einen Verlust von 27,35 Prozent erlitten und den Handel mit 11.925,70 Punkten beendet. Seit dem Jahrestief bei knapp 10.103 Punkten im Oktober hat sich der Nebenwerteindex bis zum Jahresende aber zumindest wieder um 18 Prozent erholt. Die größten SDAX-Gewinner und -Verlierer des Jahres in der Übersicht:
Unangefochtene Nummer 1 war die Aktie von PNE. 152,7 Prozent legte das Papier zu. Der auf Windparks spezialisierte Projektentwickler profitiert von der hohen Nachfrage nach erneuerbaren Energien und den gestiegenen Energiepreisen. Das Unternehmen will den operativen Gewinn bis 2027 vervierfachen. Zudem kündigte die von der US-Investmentbank Morgan Stanley kontrollierte Photon Management GmbH Ende Oktober an, ihre Beteiligung verkaufen zu wollen. Auch das lieferte dem Kurs Auftrieb, denn sollte die Beteiligung an einen Erwerber gehen, müsste dieser ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot oder ein Pflichtangebot zum Erwerb aller übrigen PNE-Anteile abgeben. Das 40-prozentige Anteilspaket zieht offenbar sowohl das Interesse von Finanzinvestoren als auch von strategisch interessierten Käufern auf sich, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen Anfang Dezember berichtete.
Auf Platz 2 und 3 lieferten sich SMA Solar und Hensoldt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Solartechnikhersteller SMA Solar gewann am Ende mit plus 78,8 Prozent. Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt legte 76,5 Prozent zu.
Einer der schwächsten Werte des Jahres im SDAX war Varta mit minus 80,3 Prozent. Das Papier stieg allerdings erst im Dezember vom MDAX in den Nebenwerteindex ab. In den wirtschaftlich unsicheren Zeiten der vergangenen Monate hielten sich Konsumenten auch beim Kauf von Elektronik wie etwa kabellosen Kopfhörern zurück, in denen die Lithium-Ionen-Knopfzellen von Varta verbaut werden. Hinzu kamen die gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie, die den Batteriehersteller im dritten Quartal sogar in die roten Zahlen gerissen haben. Aber auch Verzögerungen bei Kundenprojekten im gewöhnlich gewinnträchtigen Geschäft mit Mikrobatterien sowie Sorgen vor Batteriekonkurrenz etwa bei den AirPods Pro von Apple belasteten. Das Unternehmen steuert mit Einsparungen gegen. So soll ein Fabrikneubau für die größere Rundzelle V4Drive für E-Autos erst nach verbindlichen Kundenzusagen fortgesetzt werden. Eigentlich war V4Drive ein großer Hoffnungsträger.