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22.11.2024 Julian Weber

Pleite bei Volkswagen-Partner – Northvolt meldet Insolvenz an

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Volkswagen Vz.

Die europäische E-Auto-Industrie steckt in der Krise. Nicht nur bei den Autobauern, sondern auch bei deren Zulieferern macht sich die wachsenden Konkurrenz, vor allem aus China, bemerkt. Jetzt fordert die Situation ein weiteres Opfer. Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat am Donnerstag Insolvenz beantragt. Auch Volkswagen ist betroffen.

Northvolt, einst einer der Hoffnungsträger der europäischen Elektroauto-Industrie, beantragte Insolvenz mit Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Rechts. Damit ähnelt das Verfahren der Insolvenz in Eigenregie hierzulande.

Mit 5,8 Milliarden Dollar Schulden und nur 30 Millionen Dollar in der Kasse bleibt nur wenig Spielraum. Mit dem Schritt will sich der Batteriehersteller Zeit verschaffen, um neue Investoren zu finden und das Unternehmen zu restrukturieren.

Erstes Cash hat Northvolt bereits erhalten. Mit 145 Millionen Dollar Cash von Kreditgebern und 100 Millionen Dollar von Scania kann der Betrieb kurzfristig gesichert werden. Langfristig steht das Unternehmen aber vor einer ungewissen Zukunft. Europas Batterieproduktion leidet ebenfalls unter der schwachen Nachfrage nach E-Autos.

Die Probleme von Northvolt

Northvolt hatte große Pläne: Es wollte Europas Antwort auf asiatische Branchenriesen wie CATL oder LG werden. Stattdessen gab es zuletzt reihenweise Probleme. Das Werk in Skellefteå, das seit 2021 in Betrieb ist, erreichte nicht einmal ein Prozent seiner Kapazität von 16 Gigawattstunden. Der Verlust eines zwei Milliarden Euro schweren Auftrags von BMW verschärften die Probleme. Im Herbst kündigte Northvolt an, 1.600 Stellen abzubauen und Expansionsprojekte auf Eis zu legen.

Volkswagen und Northvolt

Von der drohenden Pleite ist auch Volkswagen betroffen. Die Wolfsburger haben bis 2021 rund 1,5 Milliarden Dollar in den Batteriehersteller investiert, hielten damals einen Anteil von 20 Prozent und sind nach wie vor größter Aktionär. Aus weiteren Finanzierungsrunden hat VW gegenüber Northvolt Forderungen von 330 Millionen Dollar in Form einer Wandelanleihe. Darüber hinaus ist Volkswagen Schlüsselkunde, in einem Joint Venture wollten die beiden Unternehmen auch eine Batteriefabrik bauen.

Darüber hinaus sind auch BMW und Goldman Sachs bei Northvolt an Bord. Dennoch hielten sich die Geldgeber zuletzt zurück. Staatliche Rettungspakete scheiterten, selbst die schwedische Regierung lehnte finanzielle Unterstützung ab.

Northvolt-Chef Peter Carlsson muss gehen

Am Freitagvormittag folgte direkt die nächste große Nachricht von Seiten Northvolts. Wie das Stockholmer Unternehmen mitteilte, wird CEO und Co-Gründer Peter Carlsson seinen Chef-Posten räumen. Dennoch wird der Manager, der den Batteriehersteller seit 2016 geleitet hatte, dem Konzern erhalten bleiben – wenngleich in anderer Rolle: Carlsson soll künftig als Berater und Vorstandsmitglied tätig werden. Übergangsweise wurde Tom Johnstone zum Vorstandsvorsitzenden ernannt.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die Krise in der Automobilbranche fordert mehr und mehr Opfer. VW würde die drohende Insolvenz aufgrund der nicht allzu großen Summe zwar nicht allzu hart treffen. Jedoch kämpfen die Wolfsburger selbst an vielen Fronten, was sich auch im Aktienkurs widerspiegelt. Die Volkswagen-Vorzüge sind kein Kauf.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..

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