Die Ertragskraft des Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones hat im abgelaufenen Jahr unter hohen Personalkosten gelitten. Das Ergebnis vor Steuern sank 2019 auf 41,7 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor standen an dieser Stelle noch 204,3 Millionen Euro. Die entsprechende Marge sackte von 5,3 Prozent im Vorjahr auf 1,1 Prozent ab und lag damit im Rahmen der Prognose, die das Management im Dezember zum wiederholten Mal gesenkt hatte. Das Umfeld für das SDAX-Unternehmen bleibt schwierig, die Analysten sind gespalten.
Baader Bank lobt Auftragseingang
Die Baader Bank hat die Einstufung für Krones nach Zahlen auf "Add" mit einem Kursziel von 82 Euro belassen. Analyst Peter Rothenaicher hob in einer ersten Reaktion am Donnerstag den starken Auftragseingang des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen im vierten Quartal hervor. Die Restrukturierung sei auf einem sehr guten Weg.
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Einstufung für Krones nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 87 Euro belassen. Die wichtigsten Geschäftskennziffern des Herstellers von Getränkeabfüllanlagen hätten sich weiter verbessert, schrieb Analyst Frederik Bitter in einer am Donnerstag vorliegenden Studie.
LBBW stuft ab
Analyst Stefan Maichl von der Landesbank Baden-Württemberg sieht neben der nur knapp erreichten Gewinnmarge vor allem den freien Barmittelzufluss als Enttäuschung an. Zwar sei der starken Auftragseingang im vierten Quartal ermutigend, doch habe die Unsicherheit unter anderem wegen der Coronavirus-Krise zugenommen. "Dies könnte zu einem zurückhaltenden Ausblick auf 2020 führen", hieß es in der Studie. Wegen der ausreichenden Bewertung nahm Maichl zudem seine Kaufempfehlung zurück und stufte Krones auf "Halten" ab.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für Krones auf "Reduce" mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Die Markterwartungen an den Hersteller für Getränkeabfüllanlagen für 2020 seien zu hoch, schrieb Analyst Hans-Joachim Heimbürger in einer am Freitag vorliegenden Studie.
Das Umfeld für Krones bleibt herausfordernd und rau, die kritischen Analystenkommentare lassen die Aktie im heutigen Handel um rund acht Prozent klar ans SDAX-Ende fallen. Die zuletzt gestartete Erholungsbewegung scheint beendet. DER AKTIONÄR rät weiter von einem Einstieg bei Krones ab.
(Mit Material von dpa-AFX)