Infineon hat mit einem Schlussspurt im vierten Quartal das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/20 im Rahmen der zuvor zweimal abgesenkten Planvorgaben abgeschlossen. Für das seit Oktober laufende neue Fiskaljahr 2020/21 gibt sich Konzernchef Reinhard Ploss durchaus zuversichtlich und setzt auf eine weitere Erholung im Autogeschäft. Die Analysten bewerten die Aktie dennoch recht unterschiedlich.
Nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen melden sich immer mehr Analysten zu Wort. Der Tenor bleibt insgesamt positiv. Die Kursziele liegen dabei aber weit auseinander.
Goldman Sachs hat das Kursziel für Infineon vor wenigen Tagen von 27,00 auf 27,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Seine moderat angehobenen Schätzungen für den Halbleiterkonzern berücksichtigten nun das etwas besser als erwartet ausgefallene Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres und den Ausblick auf das neue Geschäftsjahr, so Analyst Alexander Duval.
Die Commerzbank bleibt bei ihrer Kaufempfehlung, hat das Kursziel zuletzt sogar von 25 auf 30 Euro angehoben. Der Chiphersteller sei in puncto Umsatzentwicklung überraschend zuversichtlich, so Analyst Florian Treisch. Er passte seine Erlös- und Gewinnprognosen moderat nach oben an und sieht auch noch Spielraum für die Markterwartungen. Die positive Stimmung den Aktien gegenüber sei ungebrochen und Infineon dürfte im ersten Geschäftsquartal besser als saisonal üblich abschneiden.
Die Aktie befindet sich nach der zuletzt starken Performance weiter im Konsolidierungsmodus. Daran können derzeit auch die neuen Einschätzungen der Analysten nur wenig ändern. DER AKTIONÄR bleibt insgesamt positiv gestimmt für die Aktie. Übernehmen die Bullen wieder das Kommando, könnte das Mehrjahreshoch bei 28,33 Euro schnell wieder in den Fokus rücken. Nach unten sichert weiter eine horizontale Unterstützung bei 22,50 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)