Daimler Truck hadert weiter mit seinem Absatz in Asien und Europa. In den drei Monaten bis Ende September verkaufte der Nutzfahrzeughersteller 114.917 Trucks und Busse und damit fast elf Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Die vor allem in Europa und Lateinamerika vertretene Sparte Mercedes-Benz bekam 28 Prozent weniger Einheiten vom Hof.
Im weniger rentablen Asien-Geschäft ging der Absatz um 15 Prozent zurück. Im wichtigsten und profitabelsten Markt Nordamerika verkaufte Daimler Truck mit 49.176 Einheiten rund vier Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.
Indes hat der Betriebsratschef von Daimler Truck, Michael Brecht, den Vorstand des Nutzfahrzeugherstellers aufgefordert, sich nicht einseitig nur auf Einsparungen zu fokussieren. Brecht sagte der Deutschen Presse-Agentur in Leinfelden-Echterdingen: "Kurzfristig und einseitig Aktionärsinteressen zu bedienen, ist der falsche Weg." Der Vorstand müsse eine Strategie vorlegen, die den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichere. "Dann können wir auch über Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz sprechen." Die Beschäftigten bräuchten eine positive Zukunftsperspektive. Seit Anfang des Monats steht Karin Radström an der Spitze des Unternehmens.
Bei der Vorstellung der Managerin hatte Aufsichtsratschef Joe Kaeser den Wettbewerbern den Kampf angesagt. "Mittel- bis langfristig wollen wir nicht nur der größte Truck-Anbieter der westlichen Welt sein", sondern auch bei der Marge führend, sagte er. Es gebe keinen Grund, weshalb Daimler Truck absehbar hinter anderen Anbietern zurückstehen sollte. Kaeser verwies auf die operative Marge - also die Differenz zwischen Erlös und Aufwand - einiger Wettbewerber von bis zu 15 Prozent. Ob das aber auch in den kommenden Jahren die Zielmarke sei, ließ er offen. Daimler Truck strebt im laufenden Jahr vor Zinsen und Steuern 8 bis 9,5 Prozent an.
Brecht sagte nun, die Ankündigung Kaesers habe ihn sehr überrascht. "Wir sind nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Wir haben im letzten Jahr eine Rendite von zehn Prozent beim Gewinn vor Steuern erwirtschaftet. Daimler Truck ist nicht vergleichbar mit anderen Autoherstellern." Das Unternehmen leidet aber unter einer Absatzschwäche und hat in Teilen des Werks Wörth Kurzarbeit.
Wie bei der Aktie von Daimler Truck sowie den 39 anderen DAX-Titeln nun zu handeln ist, erfahren Sie in der Titelstory der Ausgabe 41/2024 "Hoch, höher, DAX", hier bequem als ePaper erhältlich.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler Truck.
Mit Material von dpa-AFX