Überall auf der Welt gibt es Lockerungen. Doch James Quincey sieht keinen Grund für Euphorie. „Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdowns fangen gerade erst an“, so der CEO von Coca-Cola im Interview mit CNBC. Coca-Cola galt einst als das defensive Investment überhaupt. Nun kommt der Aktienkurs überhaupt nicht in die Gänge.
„Die Leute werden in nächster Zeit sehr darauf achten, ihr Geld zusammenzuhalten“, so Quincey. „Sie werden vor allem das kaufen, was günstig ist.“
Das Coronavirus hat die Weltwirtschaft brutal getroffen. In den USA sind aktuell 36 Millionen Menschen ohne Job. Die Behörden erwarten im zweiten Quartal einen Rückgang des amerikanischen BIP um 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Eine V-förmige Erholung der Konjunktur wird es laut Quincey nicht geben. „Ich erwarte eine gedehnte U-Kurve.“
Coca-Cola ist von der Pandemie stark getroffen. Im April ging der Absatz um 25 Prozent zurück. Der Grund dafür war die Schließung von Restaurants, Kinos und Stadien in vielen Ländern. Coca-Cola erzielt knapp die Hälfte des Konzernumsatzes mit diesen Einnahmequellen.
Es wird noch eine Weile dauern, bis die Geschäfte von Coca-Cola wieder normal laufen. Die Gastronomie darf zwar wieder öffnen, doch viele Kunden bleiben entweder aus Angst vor einer Infektion weg oder weil sie keine Lust auf die ganzen Verhaltensregeln haben. Beim Vertrieb über den Einzelhandel droht Coca-Cola eine schmerzhafte Rabattschlacht. Ergo: Das Chance-Risiko-Verhältnis ist derzeit unattraktiv, die Aktie kein Kauf.