Die Aktien von BioNTech und Moderna, die in den vergangenen Tagen noch zu den großen Gewinnern an der Börse gezählt haben, müssen am heutigen Dienstag einen Rücksetzer verkraften. Die Impfstoff-Werte belasten Aussagen des Moderna-CEOs Stéphane Bancel. (DER AKTIONÄR berichtete: „Moderna-Chef schockt Märkte: „Wissenschaftler sagten mir: Das wird nicht gut“")
Es sagte unter anderem in einem Interview mit der Financial Times, dass es vermutlich Monate dauern werde, bis die Pharmabranche in großem Stil Vakzine herstellen könne, die auch bei dieser Variante wirkten.
Da die Hersteller nicht sofort Milliarden Dosen der an Omikron angepassten Impfstoffe auf den Markt bringen könnten, sei es in der Zwischenzeit sinnvoll, Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem stärkere Auffrischungsimpfungen zu verabreichen, empfahl der Moderna-Chef. Dabei sagte Bancel voraus, dass Moderna im kommenden Jahr insgesamt zwei bis drei Milliarden Dosen der neuen Vakzine produzieren könne.
Von den Booster-Impfungen dürfte auch der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech überproportional profitieren. Das Unternehmen zieht angesichts der großen Impf-Nachfrage die Lieferung von Millionen Impfdosen an Deutschland vor, berichtet dpa-AFX. In dieser Woche werde der Bund 5,8 Millionen Impfdosen erhalten, weil eine eigentlich erst für kommende Woche vorgesehene Liefercharge von 2,9 Millionen Dosen auf diese Woche vorgezogen werde, teilte eine Unternehmenssprecherin am Montagabend mit.
Demnach reagiert BioNTech mit dem Schritt auf den hochschnellenden Bedarf an Auffrischungsimpfungen. Im Laufe des Dezembers wolle BioNTech zwei Chargen liefern: nochmals 2,9 Millionen Dosen in der übernächsten Woche sowie 2,4 Millionen Dosen Kinder-Impfstoff kurz vor Weihnachten, hieß es in dem Bericht. Diese Zahlen gehen auch aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministerium mit Lieferprognosen der Hersteller hervor, die auf den 18. November datiert ist.
Die Aussichten bleiben für Moderna und BioNTech also gut. Zunächst allerdings müssen beide Werte einen Rücksetzer hinnehmen nach der Rally zuletzt. Moderna verliert auf der Handelsplattform Tradegate knapp fünf Prozent, BioNTech sogar gut sieben Prozent. Anleger bleiben weiter an Bord.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist un-mittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
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