Prall gefüllte Orderbücher, niedrige Bewertung, hohe Dividendenrendite – die Anleger haben den Ball bei Traton in den letzten Wochen aufgenommen. Die Aktie der VW-Nutzfahrzeugtochter ist auf die Überholspur gewechselt. Der Blick nach vorne passt ebenfalls: Traton ist mit seinen vier Marken gut auf die Elektrifizierung der Branche vorbereitet.
Laut einer Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) wird der E-Antrieb für Nutzfahrzeuge in Zukunft der günstigste Antrieb sein. Zwar sind die Anschaffungskosten für einen Lkw höher als beim Diesel. Die deutlich geringeren Energiekosten sollten dies aber mehr als ausgleichen.
Die laufende Transformation zu E-Antrieben muss vorerst noch durch die Diesel-Lkw finanziert werden. Die jüngsten Zahlen und der Ausblick haben gezeigt, dass Traton hier gut unterwegs ist. Der Vorstand verfolgt zudem das klare Ziel, die industrielle Verschuldung durch verbesserte operative Ergebnisse und die Optimierung des Working Capital zügig abzubauen.
„Wir als Hersteller wollen im Zeitalter der E-Lkw ebenso profitabel sein wie mit Diesel-Lkw“, so Vorstand Christian Levin im Dezember gegenüber dem AKTIONÄR. Weitere Servicedienstleistungen wie ein Flottenmanagement, vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) oder andere digitale Abomodelle könnten laut Branchenexperten wie Warburg-Analyst Fabio Hölscher dabei helfen, die Profitabilität stabiler und weniger anfällig für Nachfragezyklen zu machen.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Die Traton-Story ist intakt, die mittelfristigen Aussichten sind unverändert gut. Kurzfristig könnte die Aktie nach der jüngsten Rally in den Konsolidierungsmodus wechseln. Anleger, die der AKTIONÄR-Empfehlung im Dezember gefolgt sind, können das aktuelle Momentum nutzen, um auch mal ein paar Teilgewinne einzustreichen.