Hinter der Lkw-Branche liegen bewegte Zeiten. Die VW-Nutzfahrzeugtochter Traton hat die Vielzahl an Krisenherden erfolgreich umkurvt. Nun wartet mit der anstehenden Elektrifizierung die nächste Herausforderung für den Konzern. Auch hier sieht sich Konzernchef Christian Levin gut gerüstet. DER AKTIONÄR fragte nach,
DER AKTIONÄR: Herr Levin, In den letzten Jahren belasteten Restrukturierungen, Lieferkettenprobleme mit Werksstillständen und Abschreibungen auf das Russland-Engagement das Zahlenwerk. Wie zufrieden sind Sie vor diesem Hintergrund mit der aktuellen operativen Entwicklung?
Christian Levin: Wenn wir auf unsere ersten drei Quartale 2023 blicken, können wir sehr zufrieden sein. Das wirtschaftliche Umfeld ist zwar weiterhin schwierig, die Unsicherheiten haben sowohl makroökonomisch als auch geopolitisch zugenommen und wir sehen in einigen Märkten eine geringere Transporttätigkeit. Aber insgesamt ist der Bedarf unserer Kunden nach Lkw weiterhin robust, es gibt zum Teil großen Nachholbedarf. Wir sehen eine Normalisierung der Nachfrage.
Können Sie diese Entwicklung mit ein paar Zahlen belegen?
Wir haben in den ersten drei Quartalen 15 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum, insgesamt waren es fast 250.000 Lkw, Busse und leichte Nutzfahrzeuge. Den Umsatz hat die Traton Group sogar um ein Fünftel gesteigert, auf mehr als 34 Milliarden Euro. Und unsere bereinigte Operative Rendite legte um 3,9 Prozentpunkte zu und erreichte 8,6 Prozent.