Derzeit treffen sich führende Luftfahrt-Konzerne zur Singapore Airshow. Noch bis zum 18. Februar dürften viele neue Aufträge für ziviles und militärisches Fluggerät geschrieben werden. Airbus kann gleich zum Auftakt mehrere Großaufträge verbuchen. Die politische Großwetterlage sorgt jedoch auch bei der Airbus-Aktie am Montag für Abschläge.
Jazeera Airways bestellt bei Airbus 28 Passagier-Flugzeuge. Der Milliarden-Auftrag der Fluggesellschaft aus Kuwait über 20 Maschinen vom Typ A320neo und acht A321neo wurde bereits im November 2021 per Memorandum of Understanding angekündigt und nun festgezurrt.
Die Flieger der A320neo-Familie werden mit Triebwerken der neuesten Generation und Sharklets für bessere Aerodynamik ausgerüstet, die zusammen 20 Prozent Treibstoffeinsparung und CO2-Reduzierung ermöglichen.
Außerdem hat der japanische Full-Service-Flugzeugvermieter Aviation Capital Group (ACG) einen festen Vertrag über 20 Airbus A220 unterzeichnet. Die 'kleinen' A220 werden speziell für den Markt mit 100 bis 150 Sitzplätzen im Regionalverkehr gebaut. Sie bieten eine um 50 Prozent reduzierte Geräuschkulisse und einen bis zu 25 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch pro Sitzplatz, wirbt Airbus.
Im Zentrum des Messe-Auftritts von Airbus in Singapur steht jedoch das Langstrecken-Flugzeug A350XWB.
Das Flugzeug steht wegen eines Streits mit Airbus-Kunde Qatar Airways um eine angeblich mangelhafte Oberflächenbeschichtung im Fokus. Airbus hat wegen des Streits bereits einen Großauftrag mit den Arabern storniert. Die A350 soll die ebenfalls mit Problemen kämpfende Boeing 787 ('Dreamliner') verdrängen oder zumindest dem Rivalen Marktanteile im Langstrecken-Bereich abjagen.
Die Airbus-Aktie verliert in schwachem Umfeld am Montag jedoch zeitweise mehr als drei Prozent auf 114,30 Euro. Am Mittag erholt sich die Notiz im DAX auf etwa 116 Euro.
Die Aufträge von ACG und vor allem von der arabischen Jazeera Airways sind ein wichtiger Vertrauensbeweis, während Airbus in den vergangenen Monaten mit Image-Problemen zu kämpfen hatte. Charttechnisch ist die Welt noch in Ordnung, solange sich der Airbus-Kurs oberhalb der 200-Tage-Linie halten kann. Aktionäre halten ihre Papiere.
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