Die Tesla-Aktie hat derzeit einen schweren Stand. Das Papier hat die erzielten Kursgewinne nach dem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl wieder komplett eingebüßt und arbeitet aktuell an einer Bodenbildung. Zwischen 212 Dollar und 225 Dollar trifft das Papier auf mehrere Supports. Analyst Andres Sheppard von Cantor Fitzgerald hält die Tesla-Aktie derzeit für zu günstig. Und auch Adam Jonas bleibt langfristig positiv für den Elektroauto-Pionier.

Erst vor wenigen Tagen hat Cantor-Analyst Andres Sheppard sein Kursziel für die Tesla-Aktie auf 425 Dollar angehoben.
Nach seinem Besuch der Tesla Produktionstätte in Austin schrieb Sheppard in seinem Update, dass jüngste Ausverkauf seiner Ansicht nach übertrieben sei. Das aktuelle Niveau würde einen attraktiven Einstiegspunkt für Investoren darstellen, so Sheppard.
Der Auto-Experte sieht für das Papier mehrere Katalysatoren, einschließlich Teslas Plan,
bald einen kostenpflichtigen autonomen Taxi-Hailing-Dienst in Texas anzubieten.

Grundsätzlich setzen derzeit das schwache Marktumfeld, das politische Engagement von CEO Elon Musk und enttäuschende Auslieferungszahlen Tesla unter Druck.
Was die Auslieferungszahlen angeht, so hat vor wenigen Tagen sogar Dauerbulle Adam Jonas von Morgan Stanley seine Schätzungen für das erste Quartal von 415.000 auf 351.000 zusammengestrichen. Das würde gleichzeitig einem Rückgang für Tesla von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen.
Für das Gesamtjahr rechnet Jonas sogar mit einem Rückgang um zehn Prozent. Sein Kursziel lautet 410 Dollar.
Auch Dan Levy von Barclays geht davon aus, dass Tesla mit den Auslieferungen zum ersten Quartal die Erwartungen von 400.000 Fahrzeugen verfehlen wird. Levy geht von 350.000 Einheiten aus. Er sieht die Aktie bei 325 Dollar als fair bewertet an.
"Elon Musks frühere Erfolge sind Geschichte, die neuen Themen von ihm wirken sehr blass."

Auch Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer ist aktuell vorsichtig bei Tesla. „Elon Musks frühere Erfolge sind Geschichte, die neuen Themen von ihm wirken sehr blass. Die Flops mit dem CyberTruck, die veralteten Tesla Modelle gegenüber den dynamischen Chinesen wie BYD, Xiaomi sind fast schon Oldtimer. Tesla ist fast zu einer Ein-Modell-Marke geworden - da kann man im Autogeschäft nicht punkten“, sagt Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
DER AKTIONÄR sieht Tesla durchaus noch in einer guten Ausgangsposition, die Zukunft in Sachen Robotaxis und Robotik mit zu gestalten. Auch das neue Elektroauto, das um die 25.000 Dollar kosten soll hat das Potenzial, die Verkaufszahlen von Tesla in den nächsten Quartalen nach dem Roll-out wieder deutlich anzuschieben. Dennoch sollte Elon Musk, was die genannten Themen betrifft, schnellstmöglich liefern.
Aktuell bekommt Tesla massiv Gegenwind. Die chinesischen Hersteller sind schnell und innovativ. Musks politisches Engagement wirkt sich negativ auf das Image der Marke aus und sorgt für rückläufige Verkaufszahlen.
Nach der scharfen Korrektur könnte das Papier allerdings im Bereich von 212 und 225 Dollar einen Boden finden. In diesem Bereich trifft die Aktie auf mehrere starke Supports.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Tesla befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.