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AbbVie-Schock: Droht ein Debakel wie bei Celgene?

AbbVie-Schock: Droht ein Debakel wie bei Celgene?
Foto: Börsenmedien AG
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Michel Doepke 27.01.2019 Michel Doepke

AbbVie ist den wenigsten Anlegern ein Begriff, doch der Pharma-Konzern bringt rund 120 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage. Das kommt nicht von ungefähr – die Amerikaner besitzen mit Humira das umsatzstärkste Medikament der Welt. Doch die Erfolgsstory verliert spürbar an Dynamik. Denn die ersten Patente laufen aus, Biogen und Mylan setzen AbbVie mit Biosimilars zu. Kein Wunder, dass viele Anleger nach Bekanntgabe der schwachen Zahlen zum vierten Quartal die Reißleine ziehen. Und es könnte noch schlimmer kommen.

Der Druck nimmt zu

In Europa ist AbbVie der Biosimilar-Konkurrenz ausgesetzt. Dies lässt sich am Umsatzrückgang der internationalen Humira-Verkäufe um 17,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar im vierten Quartal feststellen. Insgesamt erlöste der Pharma-Konzern 4,92 Milliarden Dollar im Berichtszeitraum mit dem Kassenschlager, der unter anderem gegen Rheumatische Arthritis zum Einsatz kommt. Dieser Wert lag leicht unter der Konsensschätzung von 5,02 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr erlöste AbbVie 32,7 Milliarden Dollar, davon entfallen rund 19,9 Milliarden Dollar allein auf Humira.

Auch beim Ausblick patzte AbbVie: Das Unternehmen prognostizierte 7,39 bis 7,49 Dollar, Analysten erwarteten 8,65 bis 8,75 Dollar. Die Humira-Patentproblematik bekommt der Konzern nun zu spüren, der aus einer Abspaltung von Abbott Laboratories entstanden ist.

In den USA bleibt AbbVie vorerst von den Biosimilar-Rivalen verschont. Bis 2023 drohen keine Kopien von Humira den US-Markt zu fluten. Und dennoch: Der massive Einbruch bei den internationalen Humira-Verkäufen ist eine Warnung. Zumal sich hinter dem Blockbuster die Pipeline ausdünnt. Lediglich das Krebsmittel Imbruvica spülte mehr als eine Milliarde Dollar im Q4 in die Kasse von AbbVie.

Aktie meiden

Natürlich stellt sich die Frage, wie viel bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9 für 2019 schon eingepreist ist, zumal AbbVie weiter wächst. Doch das Klumpenrisiko ist für den AKTIONÄR zu groß. Eine ähnliche Situation gab es bei Celgene. Monatelang purzelte die Aktie von einem Tief auf das nächste, das KGV schrumpfte auf 5 bei Wachstumsraten von rund 20 Prozent zusammen. Die Aktie war letzlich so günstig, dass Bristol-Myers sich Celgene schnappte. Auch charttechnisch gibt die AbbVie-Aktie keine gute Figur ab. Anleger verharren an der Seitenlinie.

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