AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die Aktien des Halbleiterausrüsters ASML
Die Verluste ließen auch einige andere Aktien aus dem Halbleiterbereich nicht kalt. So büßten STMicroelectronics
ASML hatte im dritten Quartal bei den Bestellungen die Schwäche der Branche zu spüren bekommen. Der Wert der Neuaufträge war im Vergleich zum Vorquartal um 42 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro eingebrochen. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Der Umsatz ging um etwas mehr als drei Prozent auf knapp 6,7 Milliarden Euro zurück. Auch hier hatten Analysten mit einem höheren Wert gerechnet. Etwas besser als erwartet fiel dagegen die Bruttomarge aus.
Die Analysten von Jefferies sahen den Ausblick des Halbleiterausrüsters leicht unter den Erwartungen, während das Zahlenwerk für das dritte Quartal insgesamt den Prognosen entsprochen habe. Das Unternehmen leide derzeit unter der Zurückhaltung der Kunden und nehme eine konservative Haltung beim Ausblick ein, indem er 2024 von einem Übergangsjahr ausgehe. Auch die US-Restriktionen gegen China könnten dabei eine Rolle spielen. Dies könnte Anleger dazu bewegen, den Blick bereits auf 2025 zu richten. Der Experte sieht den Sektor aber ungeachtet der aktuellen Lage in einer frühen Phase des Aufschwungs.
Nach Ansicht der Experten von JPMorgan dürften Anleger zunächst abwarten, wie sich die Zahlen und Prognosen anderer Unternehmen der Branche gestalteten. Immerhin gebe es mit der Aussage, dass 2024 ein Übergangsjahr werde, nun eine gewisse Klarheit bei ASML. Die Aktie habe daher die Chance, einen Boden zu bilden.
Bereits seit Ende Mai geht es für die ASML-Aktien bergab - unterbrochen lediglich von zwischenzeitlichen Erholungsversuchen. Seit dem im November 2021 erreichten Rekordhoch von 777,50 Euro ging es um 28 Prozent nach unten. Trotz des Rückgangs in den vergangenen zwei Jahren zählt das Papier aber mittel- und langfristig zu den größten Gewinnern am europäischen Aktienmarkt. In den vergangenen fünf Jahren legte der Kurs um rund 270 Prozent zu; auf zehn Jahre gesehen sind es gut 700 Prozent. Mit einem Börsenwert von 230 Milliarden Euro zählt ASML zu den wertvollsten Unternehmen Europas./mf/gl/tih
Quelle: dpa-AFX