Bundeskanzler Olaf Scholz will am Dienstag (14.00 Uhr) in München die Auto- und Verkehrsmesse IAA Mobility offiziell eröffnen. Die Autobranche erhofft sich von ihm eine klare Positionierung beim viel diskutierten Industriestrompreis, der sie im weltweiten Wettbewerb entlasten würde. Dabei geht es um mögliche Subventionen für besonders energieintensive Branchen.
Auch eine Verlängerung der Kaufprämien für E-Autos in Deutschland würde aus Sicht der Branche helfen, die von der Regierung angepeilten Ziele zu erreichen.
Bundeskanzler Scholz könnte sich in München mit Blick auf die wachsende Sorge vor einer Deindustrialisierung auch zur Sicherung der Arbeitsplätze äußern. Angesichts der Bedeutung des chinesischen Automarkts für VW, BMW und Mercedes-Benz werden auch seine Aussagen zu China mit Spannung erwartet.
Nachdem die Autobauer und Zulieferer dem Fachpublikum ihre Neuheiten schon am Montag auf dem Messegelände präsentiert haben, öffnet die IAA am Dienstag ihre Tore auch für das breite Publikum. Vor allem die kostenlos zugänglichen Ausstellungsflächen in der Münchner Innenstadt, wo die Autobauer ihre Fahrzeuge zeigen und auch Testfahrten anbieten, dürften in den kommenden Tagen wieder Hunderttausende Besucher anziehen.
Die deutschen Autobauer stehen derzeit unter Druck. Die chinesischen Hersteller drängen mit fortschreitender Elektronachfrage auch auf den europäischen Markt. Um schneller aussichtsreiche Elektromodelle auf die Straße zu bekommen, entwickelt Volkswagen zusammen mit dem lokalen E-Autobauer Xpeng nun gemeinsame Modelle, auf Basis chinesischer Technik. Auch die Ingolstädter Tochter Audi will in China ihre Bande mit Partnern vertiefen, weil es nicht rund läuft.
Mercedes musste spät im vergangenen Jahr seine Preise für das Elektroflaggschiff EQS senken – der Aktienkurs der Schwaben brach empfindlich ein. Dennoch: Im Premiumbereich läuft es noch deutlich besser als im Massengeschäft.
Die Aktien der Deutschen Autobauer um Volkswagen, Mercedes-Benz & Co sind charttechnisch derzeit angeschlagen. Volkswagen muss an einigen Baustellen arbeiten. Derzeit ist das Papier kein Kauf. Mercedes-Benz sieht DER AKTIONÄR insgesamt derzeit klar besser positioniert. Anleger bleiben hier an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz, Mercedes-Benz.