In Deutschland dürfte der Autobauer XPeng nur den wenigsten ein Begriff sein. Unter Experten ist der chinesische E-Auto-Newcomer jedoch alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Aufgrund der technischen Expertise hat sich jüngst sogar Volkswagen bei XPeng eingekauft. Auf den Investor erhöhen die Chinesen nun den Druck.
Wie XPeng auf der international bedeutenden Automobil-Messe IAA, die aktuell in München stattfindet, bekannt gab, will man nächstes Jahr unter anderem auf dem deutschen Markt aktiv werden. Ab 2024 sollen die Limousine P7 und der SUV G9 verkauft werden. Ähnlich wie BYD will XPeng dabei auf den direkten Vertrieb durch Händler aber auch das Internet setzen. Deutschland-Chef Markus Schrick erklärte, bis Ende des Jahres wolle man 15 bis 20, bis Ende kommenden Jahres dann die doppelte Menge an Vertriebspartnern versammeln. Der hiesige Markt spielt dabei eine wichtige Rolle, wie der Vize-Verwaltungsratschef Brian Gu erklärte. Der Erfolg in Deutschland werde den Erfolg in Kontinentaleuropa bestimmen.
Im Laufe des kommenden Jahres soll darüber hinaus auch der Markteintritt in Großbritannien sowie Frankreich erfolgen. Komplettes Neuland ist Europa für den Autobauer dabei nicht. In Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden ist XPeng bereits aktiv.
Zwar dürften sich die Absätze aus den neuen Märkten zunächst in Grenzen halten. Wenn die Sichtbarkeit mit der Zeit steigt und sich die Überlegenheit in Sachen E-Mobilität und autonomen Fahren gegenüber den hiesigen Autobauern herausstellt, sollten die Exporte das Geschäft allerdings deutlich zulegen.
XPeng ist ohne Frage in spannendes Unternehmen und die Aktie einen Blick wert. Das Papier hat sich jedoch seit Juni um 140 Prozent verteuert. Risikofreudige Anleger sollten vor einem Einstieg daher eine Konsolidierung abwarten.