Daimler steigt zur Versorgung seiner Elektroautos in die Batteriezell-Allianz der französischen Großkonzerne Stellantis und Totalenergies ein. Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz wird mit einem Drittel gleichberechtigter Anteilseigner an der Automotive Cells Company (ACC). Die Aktie des Autobauers arbeitet derweil weiter an einem Kaufsignal.
„Gemeinsam mit ACC werden wir Batteriezellen und -module in Europa entwickeln und effizient produzieren - maßgeschneidert auf die spezifischen Anforderungen von Mercedes-Benz“, sagte Daimler-Chef Ola Källenius.
Mercedes will insgesamt weniger als eine Milliarde Euro investieren, davon im kommenden Jahr einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Zudem wollen die Schwaben Technologie und Produktions-Know-how einbringen.
Zur Erinnerung: Daimler hatte sich erst im Juli öffentlich dazu entschlossen, selbst in Batteriezellwerke investieren zu wollen, um sich die Versorgung seiner künftigen Elektroautos mit Akkus zu sichern. Seitdem war Källenius auf der Suche nach Partnern für das Vorhaben, Ende des Jahrzehnts eine Produktionskapazität von mehr als 200 Gigawattstunden (GWh) an Batteriezellen pro Jahr auf die Beine zu stellen.
Die Allianz mit dem französischen Autoriesen Stellantis (Peugeot, Citroen, Opel, Fiat) und dem Ölkonzern Totalenergies ist Teil dieser Bestrebungen. ACC will bis Ende des Jahrzehnts nach Angaben von Daimler mindestens 120 Gigawattstunden an Batteriezellen pro Jahr produzieren. Wie viel davon für Daimler vorgesehen ist, wurde zunächst nicht bekannt. Ab Mitte des Jahrzehnts soll ACC Mercedes-Benz mit Batteriezellen und -modulen aus Fabriken in Deutschland und Frankreich beliefern. Die Gesamtinvestitionen in ACC sollen sich auf mehr als sieben Milliarden Euro belaufen.
Mittel- und langfristig macht die Allianz mit dem französischen Autoriesen Sinn. Daimler will bis 2030 in der Lage sein, nur noch vollelektrisch angetriebene Mercedes-Benz-Pkw zu verkaufen, wo immer es die Marktbedingungen zulassen. 200 Gigawattstunden an Zellkapazität würden rechnerisch für 2,5 Millionen aktuelle Mercedes EQC-Modelle mit jeweils 80 Kilowattstunden (kWh) Stromspeicher reichen.
Daimler hat seine Hausaufgaben gemacht, um seine eigenen Planvorgaben zu schaffen. Kurzfristig steht aber die Charttechnik im Fokus. Hier könnte die Aktie ein frisches Kaufsignal generieren. Gelingt der Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend bei rund 73 Euro, wäre Luft bis 80 Euro. Fällt die Aktie wider Erwarten unter die horizontale Unterstützung bei 68 Euro, droht ein Rücksetzer Richtung 65 bzw. 60 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.