Der Windanlagen-Hersteller Nordex wittert in der Corona-Krise die Chance auf bessere Geschäfte und setzt sich für 2020 und die kommenden Jahre neue Ziele. Im laufenden Jahr soll der Konzernumsatz rund 4,4 Milliarden Euro erreichen, teilte das Unternehmen überraschend am Montagabend in Hamburg mit.
Für das kommende Jahr erwartet Nordex-Chef José Luis Blanco nun eine positive Entwicklung und peilt für 2022 Erlöse von fünf Milliarden Euro an. 2019 hatte Nordex einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro erzielt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll nach einem Rückgang im laufenden Jahr bis 2022 deutlich zulegen.
So erwartet die Nordex-Führung, dass 2020 nur rund zwei Prozent der Erlöse als Ebitda beim Unternehmen hängen bleiben. 2019 hatte die Ebitda-Marge mit 3,8 Prozent fast doppelt so hoch gelegen. Im Jahr 2022 soll die Kennzahl nun auf acht Prozent steigen. Der Vorstand hatte seine ursprüngliche Prognose für 2020 angesichts der Pandemie Anfang Mai zurückgezogen. Auch die neue Prognose unterliege einer größeren Unsicherheit als unter normalen Umständen, hieß es.
Für den Aktienkurs von Nordex hatte die Meldung wenig Auswirkung. Die Aktie von Nordex präsentierte sich am heutigen Handelstag aber ohnehin recht stark. Auf der Handelsplattform Tradegate notiert die Aktie von Nordex am Abend 4,6 Prozent im Plus bei 13,59 Euro. Der Wahlsieg Joe Bidens beflügelt die Aktie des Windanlagen-Herstellers. Joe Biden will viel Geld für den Ausbau Erneuerbarer Energien und der zugehörigen Infrastruktur ausgeben. Ähnlich wie in der EU schwebt ihm ein Green Deal für die USA vor, durch den der CO2-Ausstoß massiv reduziert werden soll. Nordex dürfte davon profitieren, das Papier ist aber klar spekulativ. Wer es etwas konservativer mag, setzt weiter auf den Weltmarktführer Vestas.
(Mit Material von dpa-AFX)