Wind- und Solaraktien kamen am Mittwoch im frühen Handel deutlich unter Druck. Es herrscht Angst, dass Donald Trump doch wiedergewählt wird und den Ausbau der Erneuerbaren Energien in den USA behindert. Gerade die Turbinenbauer Nordex und Vestas schmierten zunächst sogar zweistellig ab – dabei waren die veröffentlichten Vestas-Zahlen nicht so schlecht.
Inzwischen haben die Turbinenbauer das Minus allerdings auf jeweils rund vier Prozent eingegrenzt. Zum einen dürften sich darin die wieder steigenden Chancen für einen US-Präsidenten Joe Biden widerspiegeln, zum andern hat sich offenbar die Erkenntnis durchgesetzt, dass gerade der hohe Gewinn bei Vestas im abgelaufenen Quartal den etwas enttäuschenden Auftragseingang kompensieren kann.
Gemischtes Bild bei Zahlen
Im dritten Quartal ging das bereinigte EBIT von Vestas zwar um knapp vier Prozent auf 412 Millionen Euro zurück. Der dänische Weltmarktführer übertraf damit aber die von Analysten erwarteten 374 Millionen Euro deutlich. Die Erlöse kletterten sogar um 31 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Vestas bestätigte daraufhin die Jahresprognose von 14 bis 15 Milliarden Euro Umsatz.
Mit dem Auftragseingang von gut 4,2 Gigawatt verfehlte der Konzern allerdings die Schätzungen. Der Auftragsbestand ging deshalb auch um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Sorgen sollten sich Anleger deshalb aber nicht machen. Aufträge für neue Anlagen im Wert von 14,6 Milliarden Euro stehen noch immer in den Büchern.
Biden als Präsident wäre für Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien sicher die bessere Wahl. Doch auch Trump wird den weltweiten Wandel zu mehr Klimaschutz nicht aufhalten. Vestas und Nordex bleiben deshalb eine gute Wahl. Das Intraday-Reversal untermauert die Stärke der beiden Empfehlungen. Nordex ist als Turnaround-Story dabei die deutlich spekulativere Alternative zur profitablen Vestas.