Eine schwache Handelswoche endet: Am Freitag haben an den US-Börsen Kursverluste das Bild bestimmt. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab am Freitag um 0,48 Prozent nach auf 34.584 Punkte. Auf Wochensicht steht für den Dow damit ein leichter Verlust zu Buche. Im Verlauf der Woche pendelte der Index unter 35.000 Zählern auf und ab.
Gebremst haben dürfte die Kurse der sogenannte „große Verfall“ an den Terminbörsen. An diesen vier Börsentagen im Jahr wird das Aktiengeschäft in der Regel von handelstechnischen Aspekten bestimmt. An Europas Börsen hatte der Verfallstermin die Kurse deutlich belastet. Aber auch die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch kommender Woche wirft bereits ihre Schatten voraus und sorgt unter Anlegern für Nervosität. Die Fed erwägt ein Anziehen der geldpolitischen Zügel.
Der S&P 500 verlor 0,91 Prozent auf 4.432 Zähler. Der Nasdaq 100 fiel weiter ab mit minus 1,18 Prozent auf 15.333 Punkte. Es war der größte Tagesverlust des Index seit Mai. Hier nahmen Anleger bei Aktien aus der Halbleiterbranche Kursgewinne mit. Zuletzt hatten Papiere wie NXP Semiconductors, Xilinx oder die der niederländischen, auch in New York gelisteten ASML Rekordstände erklommen.
Vom „großen Verfall“ sprechen Börsianer, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also Optionen und Terminkontrakte auf Indizes und Aktien, auf denselben Tag fällt. Aktienkurse und Indizes sind dann auch ohne konkrete Nachrichten schwankungsanfällig. Denn Investoren versuchen kurz vor dem Auslaufen dieser Derivate die Kurse in die für sie günstige Richtung zu bewegen.
Die Einzelwerte
Kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen waren vor dem Wochenende Mangelware. Die Fondsgesellschaft Invesco ist laut dem Wall Street Journal in Gesprächen über eine Übernahme des Finanzdienstleisters State Street. Die Invesco-Papiere verteuerten sich daraufhin um 5,5 Prozent, während State Street um 2,6 Prozent fielen.
Der Stahlhersteller United States Steel erwägt den Bau eines weiteren Stahlwerks. Der Aktienkurs sackte in der Folge um acht Prozent ab. Analysten sorgen sich, dass weitere Produktionskapazitäten ein Überangebot zur Folge haben könnten. Carlos de Alba von Morgan Stanley wies darauf hin, dass U.S. Steel einen Großteil der Barmittel für den Bau aufbrauchen dürfte.
Die Aktien von Biontech büßten 3,6 Prozent ein. Ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde FDA hat sich gegen eine Auffrischimpfung mit dem gemeinsam mit Pfizer entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus ausgesprochen. Pfizer-Aktien verloren 1,3 Prozent. Mehr dazu in den weiterführenden Beiträgen:
(mit Material von dpa-AFX)