Der Goldpreis arbeitet heute an einer Stabilisierung. Nach dem besonders schwachen Donnerstag dürfte aber die zweite Verlustwoche in Folge nicht mehr abzuwenden sein. Die laufende Korrektur hat dazu geführt, dass Gold dieses Jahr kaum im Fokus der Anleger steht. Beim größten Vermögensverwalter der Welt wurde zum Beispiel eine Gold-Position nahezu komplett aufgelöst.
„Vor vierzehn Monaten hatten wir eine ziemlich bedeutende Position in Gold. Heute haben wir sie auf fast Null reduziert“, sagte Russ Koesterich im Interview mit Bloomberg TV. Koesterich managt den BlackRock Global Allocation Fonds. Hintergrund für den Abbau der Position sei die Erwartung, dass sich das Zinsniveau normalisieren werde. „Wenn ein Teil unserer Ansicht ist, dass sich die realen Zinssätze ein wenig normalisieren, wird dieser besondere Rohstoff wahrscheinlich nicht mehr so gut funktionieren wie Mitte 2020.“
Koesterich zufolge sei Gold nicht die effektivste Absicherung gegen kurzfristige Inflation. „Anstatt einen Vermögenswert zu besitzen, der keinen Cashflow erzeugt, sichern wir lieber einen Teil des kurzfristigen Inflationsanstiegs mit Aktien ab, die über eine Preissetzungsmacht verfügen“, sagte er. Gut geeignet seien diesbezüglich zum Beispiel Aktien aus den Bereichen Industrie, Rohstoffe und Konsum.
Der Goldpreis steckt tief in einer Korrektur. Ein Neueinstieg drängt sich demnach aktuell weder aus charttechnischer noch aus makroökonomischer Sicht auf. Größere Impulse könnten von den nächsten FED-Sitzungen ausgehen (21. und 22. September).