Bereits kurz nach US-Handelsbeginn hatte DER AKTIONÄR geschrieben: „So richtig aus der Deckung wagen dürften sich Anleger derzeit kaum.“ Anschließend lagen die Indizes lange Zeit moderat im Plus, um letztendlich doch leicht im Minus zu schließen. Das jüngste Protokoll der US-Notenbank Fed hat Investoren an der Wall Street verschreckt.
Zeitweise hatten die wichtigsten Indizes in den USA nach den Aussagen zugelegt. Doch bis zum Handelsschluss war die neu gewonnene Zuversicht schon wieder Sorgen gewichen. Denn letztlich wurde deutlich, dass die Fed keine größere Neigung zeigt, in der Bekämpfung der hohen Inflation nachzulassen.
Der Dow Jones Industrial, der sich als einziger Index fast die ganze Handelszeit im Plus gehalten hatte, schloss letztlich 0,1 Prozent schwächer bei 29.211 Punkten. Der S&P 500 beendete den Tag mit minus 0,3 Prozent bei 3.577 Zählern und damit auf dem tiefsten Stand seit November 2020. Der Nasdaq 100 gab nach einigem Hin und Her um 0,1 Prozent auf 10.786 Punkte nach.
Viele Notenbanker sind laut dem Fed-Protokoll von Mitte September der Ansicht, dass die Kosten einer zu zaghaften Inflationsbekämpfung wohl höher seien als die einer zu scharfen Bekämpfung. Während dieser Sitzung war der Leitzins zum dritten Mail in Folge um 0,75 Prozentpunkte angehoben worden. Die Inflation sei viel zu hoch, und die Inflationsrisiken deuteten nach oben, heißt es in der Mitschrift. Daher sei es notwendig, die Leitzinsen in einen restriktiven Bereich anzuheben. Ein solches Niveau bremst die wirtschaftliche Aktivität, reduziert aber auch die Inflationsgefahren. In diesem Bereich müssten die Leitzinsen so lange wie erforderlich gehalten werden, unterstreichen die Notenbanker. Ab einem gewissen Zeitpunkt sei es jedoch erforderlich, das Straffungstempo zu verlangsamen, bekräftigten die Währungshüter. Der letzte Satz fand jedoch zum Handelsschluss hin kaum mehr Beachtung.
Mehr zum Tagesgeschehen rund um US-Aktien in den folgenden Artikeln.
(mit Material von dpa-AFX)