Die Erzeugerpreise gelten als Frühindikator der Inflation. Deshalb schauen auch viele Investoren mit Argusaugen auf die neuesten Daten. Wie das US-Arbeitsministerium soeben mitteilte, sind die Preise im September gegenüber dem Vorjahresmonat stärker gestiegen als erwartet. Die Börsen reagieren deshalb im ersten Moment mit leichten Abschlägen.
Dem Ministerium nach sind die Erzeugerpreise im September um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg um 8,4 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vormonat betrug das Plus 0,4 Prozent – ein doppelt so hoher Anstieg wie erwartet.
Ohne Energie und andere im Preis schwankungsanfällige Waren stiegen die Erzeugerpreise um 7,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Dies entspricht dem Anstieg vom August. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Herstellerpreise um 0,4 Prozent, der Kernindex stieg um 0,3 Prozent.
Zuvor hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck eine neue Prognose zum BIP in Deutschland abgegeben. Demnach wird die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen. Das sind noch 0,1 Prozent weniger, als vom IWF in Aussicht gestellt.
Die US-Erzeugerpreise sollten einen Vorgeschmack auf die morgigen Verbraucherpreise geben. Nachdem diese stärker gestiegen sind als befürchtet, dürften die Daten am Donnerstag auch nicht gut ausfallen. Dass der Markt aber nur rund 70 Zähler seit Veröffentlichung der Daten verliert, lässt darauf schließen, dass der Markt bereits viel Schlechtes eingepreist hat.