Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich auch am Dienstag zurückgehalten. Trotz starker Zahlen des Index-Schwergewichts SAP ging der DAX letztlich 0,20 Prozent tiefer bei 19.421,91 Punkten aus dem Handel und entfernte sich damit weiter von seinem Rekordhoch aus der Vorwoche. Der MDAX büßte 0,24 Prozent auf 27.087,10 Zähler ein.
Marktexperte Andreas Lipkow verwies auf Gewinnmitnahmen, die die zuletzt gute Stimmung der Investoren überschatteten. „Die gerade begonnene Berichtssaison wird keine Freifahrt werden und ist auch teilweise von schwächeren Quartalsberichte durchzogen.“
Auch an den anderen europäischen Leitbörsen ging es am Montag nach unten. So schloss der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 4.939,31 Punkten. Der Handelsplatz in Zürich büßte 0,8 Prozent ein, während die Londoner Börse um 0,1 Prozent nachgab. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsschluss 0,8 Prozent tiefer.
SAP, Munich Re, Sartorius, Bechtle und Traton im Fokus
SAP hatte am späten Vorabend Quartalszahlen vorgelegt. Vor allem der Ausblick kam gut an. Am Dienstag kletterten die Aktien von Europas größtem Softwarehersteller auf ein Rekordhoch und gewannen in der Spitze fast sechs Prozent. Zum Handelsschluss betrug das Plus noch 2,1 Prozent. Angesichts des Kursanstiegs bleibt die 15-prozentige Kappungsgrenze bei der Gewichtung von SAP im Dax ein Thema, denn diese wurde mittlerweile erreicht.
Eine überraschend gute Geschäftsentwicklung des US-Wettbewerbers Danaher verhalf den Aktien des Labor- und Pharmazulieferers Sartorius zu einem Kursanstieg von 0,6 Prozent.
Die erfolgsverwöhnten Anleger von Munich Re erhielten einen Dämpfer. Nachdem der Rückversicherer im dritten Quartal weniger Gewinn erzielte als erwartet, rutschen die Aktien am Dax-Ende um 2,8 Prozent ab.
Bechtle kassierte wegen einer fortgesetzten Investitionszurückhaltung von Kunden aus dem Mittelstand die Jahresziele. Daraufhin verloren die Aktien des IT-Dienstleisters am MDax-Ende 6,0 Prozent.
Die VW-Nutzfahrzeugholding Traton schnitt im dritten Quartal besser ab als von Experten erwartet. Die Papiere gewannen 1,8 Prozent. Immobilien- und Versorger-Aktien litten unter dem jüngsten Anstieg der Renditen am Anleihenmarkt. Eon und Vonovia verloren im Dax bis zu 2,0 Prozent.
Mit Material von dpa-AFX.