Das Kreuzfahrtgeschäft verläuft in diesem Jahr für die Reiseveranstalter äußerst erfolgreich. Auch bei TUI trägt dieser Bereich – neben dem Hotelgeschäft – wesentlich zu den positiven Geschäftszahlen bei. Allerdings gibt es nun eine weniger erfreuliche Mitteilung von der US-Gesundheitsbehörde.
Die CDC hat die Hygiene auf dem Kreuzfahrtschiff "Hanseatic Inspiration" der deutschen Marke Hapag-Lloyd Cruises als unzureichend bewertet. Bei einer Inspektion Ende September erhielt das Schiff nur 62 von 100 möglichen Punkten, während Bewertungen unter 86 als nicht zufriedenstellend gelten. Die Prüfer entdeckten unter anderem Rückstände an einem Bierzapfhahn sowie einen verwesenden, von Maden befallenen Vogel unter einem Außengrill. Zahlreiche in- und ausländische Medien berichteten darüber.
Hapag-Lloyd Cruises gehört zur Reederei Tui Cruises (ein Joint Venture von TUI und Royal Caribbean) mit Sitz in Hamburg. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte TUI Cruises: "Seit Jahren erfüllen wir die strengen Hygienevorgaben vorbildlich und deutlich über dem Mindestmaß." Zudem hieß es, der Vorfall spiegle nicht die operative Exzellenz wider, für die die Schiffe bekannt seien, und die Mängel seien sofort behoben worden. Ein Korrekturbericht werde der Behörde übermittelt, und eine Expertengruppe sei eingesetzt worden, um die Maßnahmen zu überwachen.
Im sogenannten Green-Sheet-Report, der die Ergebnisse der jüngsten Untersuchungen zusammenfasst, sind mehr als 170 Kreuzfahrtschiffe gelistet. Alle anderen Schiffe erhielten eine Bewertung von mindestens 86 Punkten. Das CDC-Programm zur Hygienekontrolle, das 1975 in Zusammenarbeit mit der Kreuzfahrtindustrie eingeführt wurde, soll Krankheitsausbrüche verhindern und überprüft nur Schiffe, die US-Häfen anlaufen.
TUI sollte dieses Problem schnellstmöglich in den Griff bekommen, sonst wäre das imageschädigend für die gesamte Kreuzfahrtsparte. Die Aktie gewinnt derweil erneut ein halbes Prozent und schickt sich an, die Widerstandszone zwischen 7,39 und 7,45 Euro zu knacken. Dann könnte es schnell Richtung 8-Euro-Marke gehen. Investierte Anleger bleiben dabei.
(Mit Material von dpa-AfX)