Der DAX hat am Freitag seine Rekordjagd fortgesetzt. Trotz überraschend robuster US-Arbeitsmarktdaten baute der deutsche Leitindex seine Bestmarke erneut aus. Und obwohl der Index bereits die sechste Woche in Folge mit einem deutlichen Plus abschloss, scheinen die Bullen auch in der kommenden Handelswoche das Ruder in der Hand zu halten. Der Wochenausblick.
Im November wurden in den USA überraschend viele neue Stellen geschaffen. Statt der erwarteten 180.000 wurden außerhalb der Landwirtschaft 199.000 neue Stellen geschaffen. Zudem lag die Arbeitslosenquote mit 3,7 Prozent unter den zuvor prognostizierten 3,9 Prozent. An der Börse könnte dies in den kommenden Handelstagen zu Spekulationen führen, dass die Fed erste Zinssenkungen hinauszögern könnte, was Gift für die Aktienmärkte wäre, da hohe Zinsen risikobehaftete Aktien weniger attraktiv erscheinen lassen.
Sowohl den deutschen Leitindex als auch die US-Börsen konnten die jüngsten US-Jobdaten vor dem Wochenende jedoch nicht stoppen: Der DAX markierte ein Rekordhoch bei rund 16.783 Punkte, der Dow Jones ging am Freitag letztlich 0,36 Prozent höher bei 36.247 Zählern ins Wochenende, der S&P 500 legte um 0,41 Prozent auf 4.604 Punkte zu und der Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 0,39 Prozent auf 16.084 Zähler.
Für den DAX war dies die sechste Gewinnwoche in Folge. In den vergangenen fünf Handelstagen ging es für das Börsenbarometer um 2,2 Prozent nach oben. Seit seinem Oktober-Tief bei 14.630 Punkten beläuft sich das Plus nun auf gut 14,5 Prozent. „Die anhaltenden Kursgewinne am Kapitalmarkt fühlen sich an wie eine verfrühte Bescherung vom Weihnachtsmann“, fasste Portfoliomanager Sascha Rehbein von der Weberbank die jüngsten Kursentwicklungen an den Finanzmärkten zusammen.
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In der kommenden Handelswoche richten sich die Blicke auf weitere wichtige Wirtschaftsdaten. Neben den ZEW-Konjunkturerwartungen, die am Dienstag bekanntgegeben werden und seit vier Monaten eine aufsteigende Tendenz auf niedrigem Niveau hindeuten. Auch am Dienstag werden die US-Inflationszahlen veröffentlicht, bevor am Mittwoch die Fed und am Donnerstag die EZB ihre Zinsentscheidungen treffen. Am Freitag werden zudem die Einkaufsmanagerindizes präsentiert.
Edgar Walk, Chefvolkswirt beim Bankhaus Metzler, erwartet im Vorfeld dieser Zinsentscheide keine Zinsänderungen vor Weihnachten, sieht aber Zinssenkungen für 2024 am Horizont. Er prognostiziert, dass die EZB möglicherweise bereits im April ihre Leitzinsen kürzen wird, gefolgt von der Fed im Juni. Ulf Krauss von der Helaba sowie Elmar Völker von der LBBW heben hervor, dass es noch offen bleibt, wie sich die Notenbanker zu den Spekulationen über Zinssenkungen positionieren werden.
Zudem rückt auch die Unternehmensseite in den Fokus. In der kommenden Woche stehen einige wenige, aber wichtige Unternehmensberichte an. Jahreszahlen gibt es am Dienstag von Carl Zeiss Meditec und am Donnerstag von Bertrandt. Die Modebranche wartet im Wochenverlauf auf die Q3-Zahlen von Inditex und die Umsatzzahlen von H&M für das vierte Quartal.
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