Die Aktie des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen befindet sich nach dem heftigen Crash im August wieder auf dem Weg zurück nach oben. Unterstützung lieferten dabei zuletzt auch positive Analystenkommentare. Alleine in dieser Woche hat das Fintech-Unternehmen drei neue Kaufempfehlungen eingeheimst.
Im Rahmen einer Branchenstudie haben die Analysten der Investmentbank Citi die Adyen-Aktie am Freitag gleich doppelt hochgestuft – von „Verkaufen“ auf „Kaufen“. Das Kursziel haben sie bei dieser Gelegenheit von 695 auf 1.400 Dollar mehr als verdoppelt. Sie trauen dem Papier damit auch nach dem jüngsten Rebound noch rund 17 Prozent Luft nach oben zu.
Zur Begründung verweisen die Citi-Analysten einerseits auf ein positiveres Makro-Umfeld, welches 2024 den gesamten Payment-Sektor stützen dürfte. Zu den unterstützenden Faktoren zählen sie dabei sowohl den anhaltenden Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen als auch vergleichsweise niedrige Bewertungen und wieder wachsende Übernahmefantasie im Sektor.
Adyen im Speziellen sei durch den Rückschlag im Sommer vom bis dato zu hohen Bewertungsniveau zurückgekommen. Im nach wie vor von hartem Wettbewerb geprägten Markt hätten die Niederländer einige Vorteile gegenüber der Konkurrenz, etwa die einheitliche Plattform-Lösung und eine starke Bilanz, heißt es in der Citi-Studie.
Branchenfavorit von Jefferies
Bereits am Donnerstag hatte auch Hannes Leitner von Jefferies die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 784 auf 1.396 Euro angehoben. Laut dem Experten werde wohl auch 2024 kein leichtes Jahr für den europäischen Payment-Sektor, Adyen sei aber global diversifiziert genug, um einer möglichen Makro-Abkühlung in Europa zu trotzen. Für Jefferies zählt das Unternehmen daher zu den Favoriten unter den europäischen Payment-Titeln.
Auch BMO Capital Markets rät jetzt zum Kauf
Bereits zu Wochenbeginn hatte Rufus Hone von BMO Capital Markets die Aktie von Adyen mit einem „Overweight“-Rating und einem fairen Wert von 1.300 Euro neu in die Bewertung aufgenommen. Nach dem Dämpfer bei den Halbjahreszahlen deute die Entwicklung im dritten Quartal auf eine erneute Beschleunigung des Umsatzwachstums an. Die neuen Wachstumsziele bezeichnete Hone als „glaubwürdig“.
Vertrauen kehrt langsam zurück
Nach enttäuschenden Zahlen und einer mauen Wachstumsprognose war die Aktie nach der Vorlage der Halbjahreszahlen im August massiv eingebrochen. Mit versöhnlicheren Q3-Eckdaten und neuen Mittelfristzielen konnte das Management beim Kapitalmarkttag Anfang November das Vertrauen der Anleger und Analysten aber zumindest teilweise zurückgewinnen.
Ausgehend vom Mehrjahrestief vom 25. Oktober bei 602,80 Euro hat sich die Aktie bereits wieder auf gut 1.200 Euro verdoppelt. Auch das Konsens-Rating der von Bloomberg befragten Analysten präsentiert sich nun wieder freundlicher als noch im Oktober. Inzwischen stehen 19 Halte- und zwei Verkaufsempfehlungen immerhin wieder 16 Buy-Ratings gegenüber. Das 12-Monats-Konensziel von 1.070 Euro signalisiert nach der jüngsten Kurserholung nun allerdings gut elf Prozent Rückschlagpotenzial.
Die Aktie von Adyen ist derzeit keine laufende Empfehlung von DER AKTIONÄR, dank der Aussicht auf eine Fortsetzung der dynamischen Erholung aber sehr wohl spannend für spekulativ orientierte Anleger. Im heutigen Trading-Tipp des Tages bei AKTIONÄR TV präsentiert Erik Kämper einen passenden Schein für dieses Szenario.