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07.12.2023 Nikolas Kessler

Dämpfer für PayPal: Amazon macht Schluss

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PayPal

Schlechte Nachrichten für PayPal: Der E-Commerce-Riese Amazon hat am Donnerstag überraschend angekündigt, künftig keine Zahlungen mit dem PayPal-Bezahldienst Venmo mehr akzeptieren zu wollen. Beide Unternehmen haben den Schritt bestätigt, aber keine Angaben zu den Gründen für das abrupte Aus genannt.

Nutzer in den USA, die ihre Venmo-Wallet bereits als Zahlungsmittel bei Amazon hinterlegt haben, können diese noch bis zum 10. Januar nutzen. Neu zum Amazon-Konto hinzugefügt werden kann Venmo aber schon heute nicht mehr. Das geht aus einer Mitteilung von Amazon an die Kunden und einem Hinweis auf der Venmo-Website hervor.

Es ist eine abrupte Kehrtwende: Amazon hatte erst im Oktober letzten Jahres angekündigt, Venmo als Zahlungsmethode hinzuzufügen, um den Kunden mehr Möglichkeiten zu geben, ihre Einkäufe zu bezahlen. Venmo ist in den USA ein beliebter Zahlungsdienst für Sofortüberweisungen zwischen Nutzern. Das Unternehmen wurde 2013 von PayPal geschluckt und wird seither als Sparte des Finanzdienstleisters fortgeführt.

„Venmo und Amazon haben sich darauf geeinigt, Venmo als Zahlungsoption bei Amazon zu deaktivieren“, bestätigte ein PayPal-Sprecher in einem schriftlichen Statement. Darin wird betont, dass Nutzer ihre Debit- und Kreditkarten von Venmo aber weiterhin auch bei Amazon verwenden können.

Amazon bestätigte den Schritt ebenfalls und erklärte, dass den Kunden auch weiterhin „fast ein Dutzend Bezahloptionen“ offenstehe. Zu den Gründen für das Venmo-Aus äußerte sich keins der beiden Unternehmen.

„Klarer Minuspunkt“

Eine naheliegende Erklärung wäre allerdings, dass die Bezahloption „Pay with Venmo“ bei Amazon schlicht und einfach zu wenig genutzt wurde, meint Analyst David Togut von Evercore ISI. Zwar habe PayPal zuletzt zahlreiche Venmo-Partnerschaften mit namhaften Unternehmen verkündet, das Aus bei Amazon wecke jedoch Bedenken, ob und inwieweit diese auch monetarisiert werden können.

Sanjay Sakhrani von der Investmentbank KBW sprach von einem „klaren Minuspunkt“ für Venmo. Mit großen finanziellen Einbußen für PayPal rechnet er dadurch aber nicht, da sich die Kooperation ohnehin noch in einem frühen Stadium befunden habe.

PayPal (WKN: A14R7U)

Ein Dämpfer ist es für PayPal aber allemal. Die Aktie des Online-Bezahldienstes ist daraufhin um rund zwei Prozent gefallen und entfernt sich damit weiter von der charttechnisch wichtigen Widerstandszone im Bereich der 60-Dollar-Marke, die es auf dem Weg zurück nach oben zu knacken gilt.

Die Aktie steht seit dem Sturz auf ein neues Mehrjahrestief Ende Oktober nicht mehr auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Vor einem Wiedereinstieg sollten Anleger zunächst eine nachhaltige Trendwende im Chart abwarten.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.

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