Die US-Börsen haben nach dem erneuten Kursrutsch vom Freitag ihre Verluste etwas ausgeweitet. Vor allem die Technologiewerte blieben am Montag unter Druck. Am Aktienmarkt sind die Investoren vor der im Wochenverlauf beginnenden Berichtssaison und den am Donnerstag erwarteten Verbraucherpreiszahlen in Lauerstellung.
Der Dow Jones Industrial fiel um 0,32 Prozent auf 29.203 Punkte. Für den S&P 500 ging es um 0,75 Prozent auf 3.612 Zähler nach unten. Der Nasdaq 100 verlor 1,02 Prozent auf 10.927 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf auf den tiefsten Stand seit September 2020 gefallen war.
Jamie Dimon, Chef von JPMorgan, sagte im Gespräch mit CNBC, der S&P 500 könne „noch mal locker 20 Prozent“ fallen, während die Zinsen weiter steigen. „Wenn die Zinsen um weitere 100 Basispunkte steigen, wird das viel schmerzhafter sein als die ersten 100, weil die Menschen nicht daran gewöhnt sind, und ich denke, dass sich Negativzinsen letztendlich als kompletter Fehlschlag erweisen werden.“
Europa befinde sich bereits in einer Rezession, in den USA werde es in den kommenden sechs bis neun Monaten so weit sein. Dimon zufolge sei JPMorgan bereits dabei, bei der Kreditvergabe „sehr konservativ“ zu agieren.
Auch Hedgefonds-Milliardär Paul Tudor Jones geht davon aus, dass sich die USA kurz vor oder bereits in einer Rezession befinden. „Ich weiß nicht, ob es jetzt oder vor zwei Monaten angefangen hat“, sagte Jones bei CNBC. Die meisten Rezessionen würden etwa 300 Tage dauern. Dementsprechend könnten die Kurse weiter fallen. Jones hat auch eine klare Vorstellung vom Wendepunkt in die positive Richtung: „Das erste, was passieren wird, ist, dass die Kurzfristzinsen nicht mehr steigen, sondern sinken, bevor der Aktienmarkt seinen Tiefpunkt erreicht hat.“
(mit Material von dpa-AFX)