Die Papiere von Rivian müssen am Montag einen deutlichen Rücksetzer hinnehmen und notieren zeitweise zweistellig im Minus. Grund hierfür ist eine Rückrufaktion, die das Elektroauto-Startup am späten Freitagabend bekannt gab. Betroffen sind fast alle bisher produzierten Fahrzeuge des Unternehmens.
Grund für den Rückruf von über 12.000 Einheiten ist laut Unternehmensangaben eine zu lockere Mutter in der Lenkung der E-Auto-Modelle R1T und R1S sowie dem Amazon-Lieferwagen. Der Fehler sei zwar nur an sieben Fahrzeugen festgestellt worden, doch Rivian ruft aus Vorsichtsgründen nun fast alle der bisher rund 15.300 gebauten Fahrzeuge zurück.
Große Auswirkungen auf die Finanzen des Autobauers dürfte die Rückrufaktion allerdings nicht haben. Mit einer Cashposition von 16 Milliarden steht Rivian sehr solide da. Zudem muss zur Behebung des Fehlers nur die Mutter überprüft und im Falle eines Fehlers nachgezogen werden. Auch wenn der Rückruf das Wachstum bremsen könnte, sieht Analyst Dan Ives von Wedbush Securities das Produktionsziel von 25.000 Einheiten im Jahr 2022 nicht in Gefahr.
Die Rückrufaktion schadet natürlich dem Ruf des Start-ups, das aufgrund der schwachen Performance seit dem IPO ohnehin unter genauer Beobachtung der Anleger steht. Potenzielle Kunden könnten dadurch verschreckt werden. Finanziell aber dürfte die Aktion dem Unternehmen kaum schaden. Dank starker Investoren wie Amazon und vielversprechender Aussichten ist die Aktie auf dem niedrigeren Niveau eine Wette wert.