Bei Apple haben zuletzt Fragen rund um den Erfolg des neusten iPhones im insgesamt schrumpfenden Smartphone-Markt die Diskussion bestimmt. Nun werfen rückläufige Entwicklungen am globalen PC-Markt ein Schlaglicht auf einen anderen, wichtigen Geschäftsbereich des Tech-Riesen. Doch auch dort kann sich Apple gegen den allgemeinen Trend stemmen.
Wie aus vorläufigen Daten der Marktforschungsfirma IDC hervorgeht, ist der traditionelle PC-Markt im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent geschrumpft. Zwischen Juli und September wurden demnach weltweit insgesamt 74,3 Millionen Desktop-PCs, Laptops und Workstations verkauft – nach 87,3 Millionen im dritten Quartal 2021.
Davon waren nahezu alle großen PC-Hersteller betroffen. Marktführer Lenovo hat einen Absatz-Rückgang um 16,1 Prozent verzeichnet, während HP und Dell auf den Folgerängen sogar Einbrüche um 27,8 beziehungsweise 21,2 Prozent erlitten haben.
Apple stemmt sich gegen den Trend
Gegen den schwachen Branchentrend stemmen konnte sich laut den IDC-Daten nur Apple auf Rang 4. Der Tech-Riese hat den Absatz seiner Macs und Macbooks im abgelaufenen Quartal um satte 40,2 Prozent gesteigert. Damit war Apple auch der einzige große PC-Hersteller, der seinen Marktanteil vergrößern konnte – nämlich von 8,2 Prozent im Vorjahreszeitraum auf nun 13,5 Prozent.
Für den insgesamt rückläufigen Branchentrend machen die Marktforscher insbesondere eine nachlassende Kundennachfrage sowie anhaltende Lieferkettenprobleme verantwortlich. Sie betonen aber, dass die Nachfrage nach PCs und Laptops trotz des jüngsten Rückgangs immer noch höher ist als vor der Corona-Pandemie.
Durch Preisnachlässe hätten die Hersteller die nachlassende Nachfrage ein Stück weit abfedern können. Zudem habe speziell Apple von einem Nachfrageüberhang aus dem zweiten Quartal profitiert, als wegen der Corona-Lockdowns in China weniger produziert und ausgeliefert werden konnte.
Apple hatte sich zuletzt bereits gegen den schwachen Branchentrend im Smartphone-Markt gestemmt und scheint dieses Kunststück nun auch im PC-Segment zu wiederholen. Macs und Macbooks machten im Vorjahr immerhin rund zehn Prozent des Konzernumsatzes aus. Damit war die PC-Sparte damit die drittgrößte Hardware-Kategorie des Konzerns.
Im durchwachsenen Gesamtmarkt, wo am Montag ein Abverkauf bei Chip-Aktien den gesamten Tech-Sektor ins Minus zieht, geht diese Nachricht allerdings nahezu komplett unter. Stattdessen knüpfen die Papiere von Apple zunächst mit einem moderaten Minus an die Verluste aus der Vorwoche an.
DER AKTIONÄR bleibt aber trotz des aktuellen Gegenwinds bei der positiven Langfrist-Einschätzung für die Apple-Aktie und erachtet sie auch weiterhin als Basisinvestment.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.