Mehr als acht Prozent verliert der traditionell besonders volatile Kurs von Pinduoduo heute im US-Handel. Alibaba, Tencent, Baidu und Co sind ebenfalls klar im Minus, während der Nasdaq 100 gegen Handelsende nur rund ein halbes Prozent abgibt. Zur auffälligen Schwäche von China-Aktien gibt es mehrere passende Nachrichten.
Hauptthema am Montag: Die neuen Beschränkungen der USA für Chip-Exporte nach China. US-Unternehmen brauchen künftig eine Genehmigung, um chinesischen Unternehmen Geräte zur Herstellung von High-End-Chips zu verkaufen. Das wird als weitere Eskalationsstufe im kalten Tech-Krieg zwischen China und den USA gedeutet – in einer Phase, in der die Geschäfte der Halbleiter-Industrie ohnehin nicht besonders gut laufen.
Zudem erleben Chinesen laut Beschäftigungsstimmungsindex der chinesischen Zentralbank die schlechtesten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt seit Beginn der Datenerfassung 2010. Das ist ein weiteres Indiz für eine schlechte Stimmung bei Chinas Verbrauchern.
Außerdem wurde am Sonntag die höchste Zahl an Coronafällen (1.878) seit dem 20. August gemeldet. Teilweise gibt es inzwischen sogar präventive Lockdowns in Städten, in denen es offiziell keine Coronafälle gibt.
Es bleibt dabei: In Sachen China-Aktien ist Zurückhaltung angesagt. Vor dem 20. Parteikongress in knapp einer Woche ist kaum mit neuen, nachhaltig wirkenden Impulsen zu rechnen. Bestenfalls könnten im Anschluss die Corona-Regeln in China etwas gelockert werden.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
Nach dem Ende der Corona-Lockdowns stehen chinesische Tech-Werte vor einem enormen Wachstumsschub – und auch Südostasien bietet 2023 einmalige Renditeschancen für Anleger. Das Aufholpotenzial ist immens – vor allem in der Technologie-Szene. Seien Sie dabei, wenn der CAT-Report von Martin Weiß an den Start geht. Neben klassischen Tech-Titeln fokussiert sich der Spezialdienst auf Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Cloud, künstliche Intelligenz, Gaming und E-Commerce.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Baidu.