Der Goldpreis steht heute ebenso wie der Silberpreis unter Druck. Auch die Aktienmärkte rund um den Globus müssen heute aufgrund neu aufkommender Corona-Ängste Federn lassen. Es sieht danach aus als fürchteten Anleger ein Szenario wie im März. Auch die Minenaktien dürften heute in Nordamerika schwächer eröffnen. Australien präsentierte sich zum Wochenauftakt bereits schwach.
Doch wenn es nach Joe Mazumdar von Exploration Insights geht, dann dürfte die die Übernahmewelle in der Branche bald Fahrt aufnehmen. Und das wiederum sollte auch die Kurse beflügeln. In einem Interview mit dem Internetportal kitco.com am Rander der virtuellen Konferenz in Beaver Creek erklärte Mazumdar, dass die großen Goldproduzenten dazu übergehen sollten, ihre Pipeline durch die Übernahme von kleineren Unternehmen aufzufüllen. Der komplette Sektor sei seiner Ansicht nach unterbewertet und dies biete für Investoren Chancen.
Richtig ist: Wir haben bislang vergleichsweise wenige Übernahmen im Goldsektor gesehen. Allerdings hat dies sicherlich auch mit der neuen Corona-Realität zu tun. Produzenten kaufen keine Explorationsunternehmen oder Juniorproduzenten auf dem Papier – es geht hier darum, eine due dilligence durchzuführen. Dazu besuchen Geologen die Projekte der potenziellen Akquisitions-Ziele, überprüfen die Daten, sehen sich Bohrkerne, geologische Modelle und ähnliches an. Sie machen sich ein Bild von den geologischen aber auch geografischen Gegebenheiten des Projekts und überlegen in der Regel auch schon, wie eine potenzielle Mine, Verarbeitungsanlage, Abraumbecken etc entstehen könnten. Doch die Reisebeschränkungen und Quarantänezeiten, die es nach wie vor gibt, machen Projektbesuche schwierig – zumal dann, wenn das potenzielle Akquisitionsziel nicht im gleichen Land liegt. Die Übernahmetätigkeit wird sicher zunehmen, wenn die Reisebeschränkungen gelockert werden. Bis es soweit ist, wird der Akquisitionssektor voraussichtlich noch etwas lahmen.