Der Abgas-Skandal bei Volkswagen (VW) hat am Dienstag neben dem Wolfsburger Autobauer und der Branche den gesamten deutschen Aktienmarkt sichtbar belastet. "Die bisherigen Tragsäulen der Aufwärtsbewegung brechen langsam weg", sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Zu den seit längerem schwachen Energiewerten gesellten sich nun die Automobiltitel. Zudem verliere der Faktor Liquidität und niedrige Zinsen an den Börsen weltweit seine Strahlkraft, ergänzte Analyst Andreas Paciorek vom Wertpapierhändler CMC Markets.
Anders als zum Wochenauftakt gab es diesmal auch keinen Rückenwind von den US-Börsen. Der erneute Kurssturz beim DAX-Schwergewicht Volkswagen zog den deutschen Leitindex in Mitleidenschaft. Am Nachmittag weitete er im Sog der schwachen Wall Street seine Verluste aus und ging 3,80 Prozent tiefer bei 9.570 Punkten aus dem Handel. Es war der heftigste Tagesverlust des Börsenbarometers seit dem 24. August, als Sorgen über Chinas Wirtschaft die Anleger geschockt hatten, und der niedrigste Schlussstand seit Anfang Januar. Sämtliche Indexmitglieder notierten im roten Bereich.
VW-Aktie gibt weiter nach - Gewinnwarnung - erste Stellungnahme des Managements - Rückstellungen von 6,5 Milliarden Euro!
Die Manipulation von Abgastests in den USA zieht die VW-Aktie weiter nach unten. Nachdem die Aktie am Montag bereits fast 20 Prozent verloren hat, steht das Papier auch am Dienstag unter Druck. VW wurde bereits von Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut für das schlechte Krisenmanagement hart kritisiert.
Experte sieht "Katastrophe" bei Volkswagen. Daimler und BMW haben Glück gehabt!
Nach der Manipulation von Abgastests in den USA ist die Aufregung der VW-Aktionäre weiterhin groß. Am Dienstag geht die Aktie erneut auf Tauchstation. DER AKTIONÄR hat Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer zu diesem Thema befragt.
Deutsche Bank: Brisante Mail - Aktie aber besser als der DAX
Die Deutsche Bank hatte nach Darstellung eines Top-Bankers vor dem Zusammenbruch des Medienkonzerns Kirch konkrete Pläne für eine Neuordnung des Unternehmens. An der Börse herrscht derweil Panik.
BASF-Aktie bleibt ein "Top-Pick" - jetzt kaufen?
In einem sehr schwachen Marktumfeld geben auch die Anteilscheine von BASF deutlich ab. Allerdings halten sich die Papiere des weltgrößten Chemieherstellers etwas besser als die restlichen DAX-Titel. Ein Grund hierfür könnte ein positiver Analystenkommentar aus dem Hause Citigroup sein.
Gold, Silber und Co: Die China-Angst
Der Goldpreis geht einmal mehr in die Knie. Und auch Silber und die Industriemetalle stehen deutlich unter Druck. Das mag auf den ersten Blick überraschen. Schließlich geben die Standardmärkte deutlich nach und Gold sollte eigentlich der Gewinner einer solchen Bewegung sein. Doch offensichtlich sind es einmal mehr China-Sorgen, die die Rohstoffe belasten.
VW-Aktie: Niedrigster Stand seit Oktober 2011 - Spekulation um Winterkorn - Goldman Sachs rät weiter zum Verkauf
Um 12:18 Uhr notierte die VW-Aktie bei 101,55 Euro – das war der niedrigste Stand seit Oktober 2011. Die Affäre um Manipulationen bei Abgasmessungen in den USA zieht immer weitere Kreise und zwingt Europas größten Autobauer Volkswagen zu einer Gewinnwarnung. Im dritten Quartal würden deshalb rund 6,5 Milliarden Euro "ergebniswirksam zurückgestellt", teilte VW am Dienstag in Wolfsburg mit - sie werden sich also negativ auf den Gewinn auswirken.
(Mit Material von dpa-AFX)