Nach der Manipulation von Abgastests in den USA ist die Aufregung der VW-Aktionäre weiterhin groß. Am Dienstag geht die Aktie erneut auf Tauchstation. DER AKTIONÄR hat Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer zu diesem Thema befragt.
DER AKTIONÄR: Herr Dudenhöffer, es wird von bis zu 16 Milliarden Euro Strafe ausgegangen – sind solche Werte nicht überzogen und ist nicht eine niedrigere Strafzahlung wahrscheinlicher?
Ferdinand Dudenhöffer: Welche Höhe die Strafen haben werden wissen wir nicht. Aber es handelt sich um eine bewusste, vorsätzliche Verletzung der US-amerikanischen Umweltgesetze, des Clean Air Act, über 480.000-mal. Die EPA-Behördenleiterin hat von „illegalen“ Verhalten gesprochen, ein Strafrechtverfahren gegen VW wurde eingeleitet. Das ist kein Lausbubenstreich, sondern äußerst ernst zu nehmen.
Abgesehen von der Strafe: Wie teuer werden Kosten wie Rückruf und Umrüstung?
Das hängt natürlich von der Abgasbehandlung vor, die dann notwendig wird. Unterstellen wir mal SCR-Kat-Einbau und gehen von 500 Euro aus, dann wären das rund 250 Millionen Euro.
Könnten Daimler und BMW ähnliche Probleme bekommen?
Nach meinem Wissen sind dort die Diesel Fahrzeuge mit der SCR-Kat-Technologie unterwegs. Daher gehe ich nicht davon aus, dass es Probleme gibt.
Wie Dudenhöffer die weitere Entwicklung der Aktie einschätzt und weitere wichtige Details zum VW-Skandal lesen Sie in der nächsten AKTIONÄR-Ausgabe.