Der Goldpreis geht einmal mehr in die Knie. Und auch Silber und die Industriemetalle stehen deutlich unter Druck. Das mag auf den ersten Blick überraschen. Schließlich geben die Standardmärkte deutlich nach und Gold sollte eigentlich der Gewinner einer solchen Bewegung sein. Doch offensichtlich sind es einmal mehr China-Sorgen, die die Rohstoffe belasten.
So hat die Asian Development Bank die Wachstumsprognose für China gesenkt. Und das wiederum lastet vor allem auf den Industriemetallen und natürlich auch auf Silber. Der kleine Bruder von Gold ist gut zur Hälfte auch Industriemetall. Dazu kommt: Der Dollar hat wieder etwas an Stärke gewonnen, was die Rohstoffpreise zusätzlich unter Druck bringt. „Alle Industriemetalle werden abverkauft“, sagt Carole Ferguson von SP Angel Corporate Finance in London laut der Nachrichtenagentur Bloomberg. Und David Jollie von Mitsui & Co fügt mit Blick auf den Goldmarkt an: „Verwirrt und abwartend – das ist vielleicht die beste Beschreibung für das, was im Moment auf dem Goldmarkt zutrifft.“ Nur die Fed alleine wisse, weshalb sie die Zinsen nicht angehoben hat. Und das lässt die Investoren verunsichert zurück.
In der Tat: Die anfängliche Euphorie bei Gold, nachdem die Zinsen nicht angehoben worden sind, ist verflogen. Die Schaukelbörse scheint zunächst weiter zu gehen. Durchaus möglich, dass jetzt wieder die Marke von 1.100 Dollar in den Blick der Goldanleger rückt. Offensichtlich ist auch der Druck durch die Short-Positionen der großen Spekulanten nach wie vor hoch. Damit tut sich der Goldpreis schwer, von der Stelle zu kommen. Kurzfristige Engagements drängen sich derzeit angesichts der unklaren Chartlage jedoch weder auf der Long noch auf der Short-Seite auf.