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22.09.2015 Jochen Kauper

VW-Aktie: Niedrigster Stand seit Oktober 2011 – Spekulationen um Winterkorn – Goldman Sachs rät weiter zum Verkauf

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Volkswagen

Um 12:18 Uhr notierte die VW-Aktie bei 101,55 Euro – das war der niedrigste Stand seit Oktober 2011. Die Affäre um Manipulationen bei Abgasmessungen in den USA zieht immer weitere Kreise und zwingt Europas größten Autobauer Volkswagen zu einer Gewinnwarnung. Im dritten Quartal würden deshalb rund 6,5 Milliarden Euro "ergebniswirksam zurückgestellt", teilte VW am Dienstag in Wolfsburg mit - sie werden sich also negativ auf den Gewinn auswirken.

VW-Vorstand Martin Winterkorn warb am Dienstagabend noch um das Vertrauen von Kunden, Behörden und der Öffentlichkeit. Es wäre falsch, "wenn wegen der schlimmen Fehler einiger weniger die harte und ehrliche Arbeit von 600.000 Menschen unter Generalverdacht gerät", sagte Winterkorn am Dienstag in einem von Volkswagen veröffentlichten Video-Statement. "Das hat unsere Mannschaft nicht verdient. Auch deshalb bitten wir, bitte ich, um Ihr Vertrauen auf unserem weiteren Weg", sagte Winterkorn.

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USA-Chef entschuldigt sich

Der Amerika-Chef von VW, Michael Horn, entschuldigte sich unterdessen. "Wir waren unehrlich", sagte Horn am Montagabend (Ortszeit) bei der Präsentation eines neuen Passat-Modells in New York. "Wir waren unehrlich zur Umweltbehörde EPA, wir waren unehrlich zu den Behörden in Kalifornien und, am schlimmsten von allem, wir waren unehrlich zu unseren Kunden. Um es auf gut Deutsch zu sagen: Wir haben Mist gebaut."
Die US-Umweltbehörde wirft VW die Manipulation von Schadstoffmessungen bei Dieselfahrzeugen vor, es drohen milliardenschwere Strafzahlungen. Die Wolfsburger haben das Fehlverhalten bereits eingeräumt und versprachen, mit der Behörde zu kooperieren. Der Konzern erließ zudem einen Verkaufsstopp für die betreffenden Modelle in den USA.

Goldman Sachs sagt verkaufen

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Volkswagen nach manipulierten Abgastests in den USA auf "Sell" belassen. Über den finanziellen Schaden hinaus sei der Imageverlust für den Autobauer erheblich, schrieb Analyst Stefan Burgstaller in einer Studie vom Dienstag. Zudem könnte der Skandal die geplante Absatzoffensive von Diesel-Fahrzeugen deutscher Hersteller in den USA erschweren.

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Abwarten 

VW steht nach wie vor unter Druck. Die Spekulationen um einen Rücktritt von Vorstand Martin Winterkorn tragen nicht unbedingt zu einer geringeren Volatilität in der Aktie bei. Sicher ist es reizvoll, bei Kursen um 105 oder 110 Euro zuzugreifen. Nur, ist das Ende des Ausverkaufs schon erreicht? Die Versuchung ins fallende Messer zu greifen, ist groß! Ob das Chance-Risiko-Verhältnis auf dem aktuellen Niveau gut ist können wir derzeit nicht sagen. Derzeit heißt es weiter abwarten! 

(Mit Material von dpa-AFX).

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