Die Aktien der beiden deutschen Großbanken legen am Donnerstag weiter zu. Dabei gibt es von Seiten der US-Notenbank keine Überraschung. Charttechnisch sieht es wieder besser aus für Commerzbank und Deutsche Bank. Aber Grund zur Entwarnung gibt es nicht.
Die Zinsanhebung in den USA hat für Erleichterung an den weltweiten Finanzmärkten gesorgt. Die Börsen in den USA und Asien standen deutlich im Plus. Auch in Europa wird am Donnerstag eine freundliche Eröffnung erwartet. Dagegen fiel der Euro gegenüber dem Dollar.
US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen habe "die bestvorbereitete Zinserhöhung der Geschichte vollzogen", schrieb Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Mit der Aussicht auf eine positive US-Wirtschaft und mögliche, aber längst nicht sichere Zinsschritte 2016 können die Investoren gut leben." Eine Marktstratege in Tokio sagte: „Die Unsicherheit über den Zeitpunkt der Zinsanhebung ist weg.“
Kursziel: 15 Euro
Die Commerzbank-Aktie erhält am Donnerstag zusätzlichen Rückenwind von einer Studie der Deutschen Bank. Die zuständige Analystin Paola Sabbione hat die Aktie der zweitgrößten deutschen Bank auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 15 Euro belassen. Der ab 2018 geltende, neue Rechnungslegungsstandard IFRS 9 sowie die künftigen Kapital- und Liquiditätsvorschriften nach Basel 4 dürften die Kernkapitalquoten der von ihr beobachteten europäischen Banken beeinträchtigen und die Gewinnentwicklung bremsen, so Sabbione in ihrer Branchenstudie.
Aktien auf Erholungskurs
Die Commerzbank-Aktie gewinnt am Donnerstagmorgen 1,5 Prozent auf 9,38 Euro, während die Aktie des Konkurrenten Deutsche Bank sogar zwei Prozent auf 21,85 Euro gewinnt. Damit haben die wichtigen Widerstände – neun und 20 Euro – vorerst gehalten. Doch für Entwarnung ist es noch zu früh, denn noch haben beide Aktien keinen nachhaltigen Boden gebildet.
(Mit Material von dpa-AFX)