DER AKTIONÄR hat mit seiner Einschätzung recht behalten, dass der weltgrößte Rückversicherer seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr anheben wird. Wie die Munich Re vor wenigen Minuten mitteilte, verlief auch das dritte Quartal besser als von Analystenseite erwartet, weshalb man mit einer haben Milliarde Euro mehr Gewinn rechnet.
Infolge einer anhaltend guten operativen Entwicklung in allen Geschäftssegmenten erzielte der Konzern ein vorläufiges Nettoergebnis von etwa 1,2 Milliarden Euro, etwas mehr als der Konsens von 1,131 Milliarden Euro. In der Schaden/Unfall-Rückversicherung verzeichnete die Munich Re Großschäden leicht unterhalb der durchschnittlichen Erwartung, im Bereich Leben/Gesundheit übertraf das versicherungstechnische Gesamtergebnis erneut die anteilige Jahreserwartung. Die Erstversicherungstochter ERGO entwickelte sich ebenfalls positiv, infolge von gestiegenen Schäden aus Naturkatastrophen blieb das Ergebnis aber etwas unter dem sehr hohen Niveau der beiden Vorquartale.
Das Ergebnis nach neun Monaten beziffert sich laut Unternehmen auf circa 3,6 Milliarden Euro. Da der Konzern damit auf einem sehr guten Weg ist, das bisherige Jahresziel von 4,0 Milliarden Euro zu übertreffen, hebt er die Jahresprognose für 2023 auf ein Nettoergebnis von 4,5 Milliarden Euro an, so der Wortlaut in der Pressemitteilung. Die Prognose stehe jedoch unter dem Vorbehalt erhöhter Unsicherheiten aus geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, eines erwartungsgemäßen Großschadenverlaufs, der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungs- und Kapitalmarktbewegungen sowie signifikanter Veränderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte.
Die Aktie reagiert kaum auf die Nachricht, was auch damit zusammenhängen dürfte, dass einige Marktteilnehmer mit einer Prognoseanhebung gerechnet haben. Positiv ist aber die relative Stärke der Aktie in diesem schwierigen Umfeld. Anleger halten deshalb langfristig an der Munich Re fest.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.