Bis zuletzt war unklar, ob der Bundestag einer Grundgesetzänderung zu den Verschuldungsmöglichkeiten zustimmt. Zyklische Aktien wie Finanzwerte hatten das seit Tagen zum Teil bereits eingepreist. Gestern gab es nun die Entscheidung, die auch die Papiere der Commerzbank noch weiter nach oben schob.
Europäische Bankaktien haben 2025 einen Lauf, trotz Zolldrohungen und Konjunktursorgen. Der Branchenindex Euro-Stoxx-Banks markierte gestern ein neues Jahreshoch, seit Januar wurde eine Performance von 35,4 Prozent erzielt. Die Commerzbank hat sich dabei besonders stark hervorgetan. Sie liefert sich seit Wochen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der französischen Société Générale um den ersten Platz. Derzeit liegt die Jahresperformance bei beachtlichen 58,0 Prozent.
Neben der Vorstellung der neuen Strategie mit den letzten Quartalszahlen und der Übernahmefantasie durch die UniCredit aus Italien spielten zuletzt auch die Spekulationen um neue Schulden des Bundes eine Rolle. Gestern hat eine Zweidrittel-Mehrheit im Bundestag für ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen gestimmt, das für zusätzliche Investitionen verwendet werden soll. Außerdem soll die Bundeswehr mit neuen Schulden aufgerüstet werden.
Bankaktien laufen nicht nur bei steigenden Zinsen besser als der Gesamtmarkt. Auch eine florierende Wirtschaft wirkt sich positiv aus. In Deutschland lief die Konjunktur mindestens seit der Pandemie nicht gut, ein höheres Wirtschaftswachstum ist nun aber wahrscheinlich. Das dürfte auch bei der Commerzbank die Kreditvergabe ordentlich ankurbeln.
In den vergangenen Tagen war die weitere Aufwärtsbewegung der Commerzbank-Aktie von ansteigendem Volumen begleitet. Lag der Durchschnitt der gehandelten Stücke in den vergangenen 30 Tagen bei 6,84 Millionen, wechselten gestern 8,48 Millionen den Besitzer. Das ist ein positives Signal für den aktuellen Aufwärtstrend der Aktie.
Die Commerzbank-Aktie sollte weiter steigen, wenn die deutsche Wirtschaft endlich wieder Tritt fasst und das Wachstum anzieht. Der Aufwärtstrend ist voll intakt, die Ausschüttungen dürften dieses Jahr zunehmen. Mutige Anleger greifen noch zu und setzen einen Stopp bei 18,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank