Die Aktie von Delivery Hero befindet sich seit Monaten massiv im Aufwind. Zuletzt haben starke vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 zusätzlichen Schub geliefert. Einige Analysten reagieren nun und schrauben ihre Kursziele nach oben. Es gibt aber auch erste vorsichtige Stimmen.
Auf RBC-Analystin Sherri Malek haben die Zahlen offenbar mächtig Eindruck gemacht: In einer aktuellen Studie hat sie die Aktie von Delivery Hero von „Sector Perform“ auf „Outperform“ hochgestuft und das Kursziel von 38 auf 95 Euro erhöht.
Bullisher stimmt sie außerdem die im Dezember bekanntgegebene Übernahme des südkoreanischen Marktführers Woowa. Diese sei wegweisend für das Gewinnpotenzial von Delivery Hero. Der Essenslieferdienst baue seine Position im hart umkämpften asiatischen Markt dadurch aus.
Auch UBS und Deutsche Bank legen nach
Auch die Schweizer UBS sieht noch Luft nach oben und hat das Kursziel von 76 auf 95 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung wurde bestätigt. Als mögliche Kurstreiber nennt Analyst Hubert Jeaneau das Wachstum in Asien, Marktanteilsgewinne und die Branchenkonsolidierung.
Bereits am Mittwoch hatte sich die Deutsche Bank zu Wort gemeldet und das Kursziel noch einmal erhöht (DER AKTIONÄR berichtete).
Potenzial ausgereizt?
Vorsichtigere Töne schlägt derweil Christoph Bast vom Bankhaus Lampe an. In einer aktuellen Studie hebt er das Kursziel zwar von 52 auf 80 Euro an, stuft die Aktie aber gleichzeitig von „Kaufen“ auf „Halten“ ab.
Enttäuschende Zielsetzungen für 2020 stünden in Zusammenhang mit schärferem Wettbewerb, so Bast. Nach dem Verkauf der deutschen Aktivitäten und einer Woowa-Übernahme seien zudem die zwei größten Kurstreiber nun quasi vom Tisch. Nach Einschätzung des Analysten ist die der MDAX-Titel damit auf dem aktuellen Niveau fair bewertet.
Die Delivery-Hero-Aktie hat am Donnerstagmorgen zunächst an ihre Aufwärtsbewegung angeknüpft und bei 81,62 Euro einen neuen Höchststand erreicht. Anschließend ist sie allerdings bis zu drei Prozent ins Minus gerutscht. Nach dem rund 63-prozentigen Kurssprung seit Mitte Dezember ist eine Konsolidierung nicht ungewöhnlich und eröffnet Nachzüglern eine Chance zum (Nach-) Kauf. Investierte Anleger lassen sich derweil nicht aus der Ruhe bringen und bleiben dabei.
Mit Material von dpa-AFX.