+++ Geheimplan für Deutschland? +++

Rheinmetall, Hensoldt, Renk und Co stark – Neuer AKTIONÄR-Index trotzt Zoll-Hammer

Rheinmetall, Hensoldt, Renk und Co stark – Neuer AKTIONÄR-Index trotzt Zoll-Hammer
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Martin Mrowka 03.04.2025 Martin Mrowka

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle sorgen am Donnerstag-Vormittag für Marktverwerfungen. Auf breiter Front geben die Aktienkurse nach. Rüstungsaktien halten sich dabei jedoch recht stabil. Die Papiere von Rheinmetall drehen sogar ins Plus. Verteidigung bleibt wichtig – auch in Zeiten eines Zoll-Kriegs. DER AKTIONÄR bietet Anlegern nun neue Chancen. 

Mit einem Zehn-Prozent-Importzoll für sämtliche Länder und noch strengeren Sätzen für einzelne Staaten im fernen Osten hat US-Präsident Donald Trump den Konsens mit Amerikas Handelspartnern aufgekündigt. Es ist eine Kampfansage an die Welt. Wirtschaftswissenschaftler Rüdiger Bachmann bezeichnet es als "ökonomischen Sadomasochismus", DIW-Chef Marcel Fratscher sieht "ein Ende für die multilaterale Weltordnung".

An den Börsen führt das am Donnerstag zu Verwerfungen. Aktien, deren Geschäft von den Zoll-Maßnahmen besonders stark betroffen sind, verlieren besonders deutlich. Doch es besteht auch Hoffnung. "Eine Sektor-Rotation hin zu europäischen Aktien hat begonnen", sagt Christian Subbe, Chief Investment Officer von HQ Trust.

Wie sind europäische Rüstungsaktien von den Zöllen betroffen? Wohl weniger als andere Branchen. Zwischen 2020 und 2024 haben Nato-Länder mehr als 60 Prozent ihrer Waffen aus den USA gekauft. Genau wie einst die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas vor 2022 besteht (bestand) die Gefahr, dass die Abhängigkeit von Amerika als einem einzelnen Zulieferer den europäischen Kontinent verwundbar macht. 

Und so haben in Europa bereits neue Diskussionen über eine europäische Armee begonnen, die vorwiegend mit europäischer Technik ausgestattet sein soll. Die Idee einer vereinten Europa-Armee gibt es bereits seit den Fünfzigern, wurde jedoch zwischenzeitlich zu den Akten gelegt. In den 1990er-Jahren kam es zu einer kurzen Renaissance der Idee, weil sich gerade die Europäische Union gebildet hatte, aber das Konzept stieß auf Opposition aus den USA.

Das in Deutschland beschlossene milliardenschwere Paket für die Verteidigung wird eine moderne Sicherheitspolitik in Europa ermöglichen. In den kommenden Jahren kommen große Investitionen in Nachrichtendienste, in Cybersicherheit und in den zivilen Bevölkerungsschutz.

Gestern gab zudem die griechische Regierung bekannt, innerhalb der kommenden zwölf Jahre 25 Milliarden Euro in die Rüstung zu investieren. Es handele sich um die drastischste Umgestaltung der Streitkräfte in der modernen Geschichte des Landes, kündigte der konservative Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis im Parlament an. Das Geld solle vor allem in neue Verteidigungs-Technologien und dabei auch in die heimische Rüstungsindustrie fließen, sagte Mitsotakis.

Die deutschen Rüstungsaktien zeigen sich daher nach dem Trumpschen Zoll-Hammer am Donnerstag stabil. Rheinmetall-Aktien stehen mit einem Tagesplus von fast vier Prozent auf 1.346 Euro mit an der DAX-Spitze. 

Created with Highcharts 9.1.2RheinmetallGD 506. Jan13. Jan20. Jan27. Jan3. Feb10. Feb17. Feb24. Feb3. Mär10. Mär17. Mär24. Mär31. Mär5007501000125015001750
Rheinmetall (WKN: 703000)

Die Analysten von Exane BNP sehen bei Rheinmetall in einem "Blue-Sky-Szenario" ein Aufwärtspotenzial von mehr als 35 Prozent. Sie verweisen auf das steigende Interesse der internationalen Anleger an europäischen Rüstungswerten. Analyst Sebastian Growe sieht in der Rüstungsindustrie ein "Aushängeschild" für den MEGA-Handel ("make Europe great again").

Die Papiere von Hensoldt und Renk Group zeigen sich im MDAX derweil im frühen Handel erst leicht im Minus, können sich dann im Laufe des Vormittags aber ebenfalls unter die Tagessieger schieben. Grund: Exane BNP hat beide Werte heute herabgestuft: Renk von 'Outperform' auf 'Neutral' und Hensoldt von 'Neutral' auf 'Underperform'.

Andere Analysten sind zuversichtlicher. So hat die US-Investmentbank Bank of America (BofA) das Kursziel für Renk kürzlich von 49,50 auf 50,30 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Im Fokus stünden nun die mittelfristigen Aussichten des Panzergetriebe-Herstellers, schrieb Analyst Carlos Iranzo Peris am Freitag. Er hob seine Ergebnisschätzungen für 2027 und 2028 aufgrund höheren Wachstums an.

Die Anforderungen an Europas Verteidigungs-Fähigkeit werden durch Trumps Zoll-Hammer nicht kleiner. Im Gegenteil: Ein Handelskrieg hat auch Auswirkungen auf das globale Machtgefüge und ändert nicht nur Warenströme, sondern auch politische Verbindungen. Die Rüstungs- und Verteidigungsbranche gehört dabei zu den Gewinnern – und zwar fast unabhängig von den versprochenen Milliarden-Paketen.

Die Aktien der Konzerne mit militärischen Auftraggebern dürften auf absehbare Zeit zu den stabilsten gehören. Engagierte Anleger bleiben dabei und kaufen gegebenenfalls noch nach.

Wer sich nicht auf ein einzelnes Unternehmen festlegen möchte, sondern in die ganze Branche investieren möchte, kann das nun mit einem Zertifikat auf den neuen European Defence Index. DER AKTIONÄR hat darin gemeinsam mit Morgan Stanley 20 aussichtsreiche europäische Unternehmen aus der Verteidigungs- und Rüstungs-Industrie zusammengefasst. 

Im Index finden sich große Werte wie Airbus, Rheinmetall und Thales aber auch hierzulande weniger bekannte Unternehmen wie Ficantieri, Chemring, QinetiQ oder auch die britische Babcock International Group. – Alle 20 Werte sowie passende Zertifikate auf den European Defence Index finden interessierte Anleger hier.

Mehr zum neuen European Defence Index sowie zu den darin enthaltenen Aktien lesen Sie in der Titelgeschichte der neuen Ausgabe 15/25 von DER AKTIONÄR. Diese können Sie hier als E-Paper herunterladen.

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Enthält Material von dpa-AFX

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