Am Dienstagabend nach Börsenschluss hat der Kreditkarten-Konzern seine Q3-Zahlen für das abweichende Geschäftsjahr 2023/24 präsentiert. Die wichtigsten Kennziffern legten zwar ordentlich zu, jedoch verfehlte man die Analystenschätzungen knapp. Die Anleger reagieren am Mittwoch entsprechend enttäuscht.
In den Monaten April bis Juni steigerte Visa den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar. Beim Nettogewinn legte der Zahlungsdienstleister sogar noch deutlicher zu. Mit 4,9 Milliarden Dollar oder 2,42 Dollar je Aktie stand ein Wachstum von 17 Prozent zu Buche.
Doch das war nicht genug, um den Erwartungen der Analysten gerecht zu werden. Deren Umsatzschätzungen verfehlte der Konzern mit rund 60 Millionen Dollar marginal. Gleiches galt für den Gewinn, wo der Konsens bei 2,43 Dollar je Aktie lag. Dass Visa die Schätzungen der Experten verfehlt ist eine absolute Seltenheit. In den letzten fünf Jahren war das beim Gewinn lediglich im Q1 2019/20, beim Umsatz im Q1 und Q3 desselben Jahres der Fall. Aus diesem Grund reagiert der Titel am Mittwoch deutlich auf die Verfehlung. Kurz nach US-Handelsstart steht ein Minus von mehr als 3,5 Prozent zu Buche.
Trotz des Rücksetzers sind die Aussichten für Visa weiterhin intakt. Das Wachstum ist solide und die wachsende Akzeptanz von Visa Direct – eine globale Lösung für Geldtransfers in Echtzeit – sowie weiterhin steigende Kartenausgaben in den USA und weltweit sprechen für das Unternehmen. Und so bestätigte Visa auch seine Ziele für das Geschäftsjahr 2023/24.
Einige Analysehäuser senkten in einer ersten Reaktion auf die Zahlen zwar ihre Kursziele, so etwa Goldman Sachs und die UBS. Mit Zielen von 317 respektive 320 Dollar sehen die Experten für Visa allerdings immer noch deutlich Luft nach oben.
Die Visa-Aktie ist ein absoluter Dauerläufer. Korrekturen waren in der Vergangenheit stets Kaufchancen, was nach Einschätzung des AKTIONÄR auch dieses Mal der Fall sein sollte.