Mit seiner neuen Lithium-Ionen-Zellenfabrik am Standort Nördlingen hat Varta die Infrastruktur, um bis zu 400 Millionen Knopfzellen pro Jahr produzieren zu können. Anlegern sorgen sich aber schon seit längerem, dass der Konzern gerade in dem Bereich mit den Knopfzellen größere Probleme mit Billig-Konkurrenz bekommen könnte. Der Vorstand bleibt dagegen zuversichtlich.
Vergangenes Jahr schloss Varta unter anderem eine neue Liefervereinbarung mit dem koreanischen Elektronikriesen Samsung ab, nachdem man zuvor über Patente gestritten hatte. Das beruhigte die Investoren zunächst. Auch Apple gilt als Großkunde von Varta. Die Knopfzellen kommen unter anderem in teuren kabellosen Kopfhörern – sogenannten True Wireless Stereo Headsets (TWS) – zum Einsatz, die seit geraumer Zeit boomen, aber auch in Hörgeräten.
In den ersten neun Monaten bot sich nun ein ungewohntes Bild für Varta – der Gesamtumsatz ging zurück. Wegen der Schwäche bei Lithium-Ionen-Zellen und Mikrobatterien fiel der Erlös insgesamt um 1,3 Prozent auf 622,3 Millionen Euro. In der Sparte mit Knopfzellen beschleunigte sich der Rückgang – war es nach sechs Monaten noch ein Minus von 2,7 Prozent, lag dieses nun nach neun Monaten schon bei 5,9 Prozent. Rechnerisch bedeutet das im dritten Quartal allein einen Umsatzschwund von gut elf Prozent.
Varta-Vorstand Schein hält im Gespräch mit dem AKTIONÄR dagegen: „Die wichtigen Headset-Hersteller werden weiter auf Varta setzen, weil wir weiter einen enormen Innovationsplan haben. Allein im kommenden Jahr wollen wir die Energiedichte um zusätzliche 20 Prozent erhöhen. Die Produktionsgeschwindigkeit soll ebenfalls hochgefahren werden, damit werden wir noch wettbewerbsfähiger. Man darf nicht vergessen: Wir haben mit der CoinPower die neue Generation der TWS erst möglich gemacht.“
(Mit Material von dpa-AFX)