Die Wachstumsstory bei Varta hat einen Dämpfer erhalten. Die Aktie ist am vergangenen Freitag nach der Prognosesenkung in der Spitze um 20 Prozent eingebrochen. Neben der schwächeren Entwicklung im laufenden Jahr belastet auch der Ausblick auf die kommenden beiden Jahre. So geht es bei dem Batteriehersteller kurzfristig weiter.
DER AKTIONÄR hat bereits berichtet: Der verzögerte Start von neuen Kundenprojekten führte bei Varta zuletzt zu einem verringerten Umsatzwachstum. Vor diesem Hintergrund hat der Batteriehersteller die Prognosen für das Gesamtjahr reduziert.
2021 rechnet Varta nur noch mit einem Umsatzanstieg um 3,5 Prozent auf 900 Millionen Euro statt auf 940 Millionen Euro. Vom Umsatz sollen weiterhin rund 30 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA) hängen bleiben, was absolut rund 275 Millionen Euro entsprechen würde. Die Margenprognose von rund 30 Prozent (Vorjahr: 27,7 Prozent) wurde bestätigt. Analysten hatten im Vorfeld mit Erlösen von 967 Millionen Euro ein EBITDA in Höhe von 284 Millionen Euro (Marge: 29,3 Prozent) gerechnet.
Doch auch für die kommenden Jahre erwartet der Konzern mit einem Umsatzzuwachs von jeweils rund 100 Millionen Euro weniger Wachstum. Allem Anschein nach ebbt die Nachfrage im Geschäft mit Lithium-Ionen-Knopfzellen doch deutlicher als angenommen. 2022 will Varta also rund eine Milliarde Euro umsetzen, 2023 dann 1,1 Milliarden Euro. Analysten hatten hier bisher bereits mit 1,14 Milliarden und 1,3 Milliarden Euro geplant.
Weitere Details und Hintergründe zu den neuen Prognosen gibt es mit den endgültigen Q3-Zahlen am Donnerstag (11. November). Dann dürfte Vorstand Herbert Schein auch weitere Informationen zum Einstieg in das E-Mobility-Geschäft geben. Sie wissen: Hierfür investiert der Konzern derzeit massiv. Erste Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus diesem Geschäftsfeld werden ab 2024 erwartet.
Durch den geplanten Einstieg in das E-Mobility-Geschäft bleiben die langfristigen Aussichten unverändert gut. Es dürfte aber eine Weile dauern, bis das Vertrauen der Anleger in die Wachstumsstory zurückkehrt und sich die Aktie wieder nachhaltig nach oben lösen kann. DER AKTIONÄR ist daher nach den Zahlen vorerst wieder an die Seitenlinie gewechselt – wird aber wie gewohnt auf mögliche Trading-Chancen bei der Aktie hinweisen.