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Steinhoff: 5 Aktien für 1 Cent – Delisting demnächst – Haftbefehl gegen Ex-Chef

Steinhoff: 5 Aktien für 1 Cent – Delisting demnächst – Haftbefehl gegen Ex-Chef
Foto: Shutterstock
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Lars Friedrich 25.06.2023 Lars Friedrich

Der Letzte macht das Licht aus. Nachdem ein Gericht in Amsterdam diese Woche doch etwas überraschend gegen alle Bedenken den Restrukturierungsplan Steinhoffs und seiner Gläubiger genehmigt hat, fällt und fällt der Steinhoff-Kurs. Inzwischen dürften auch die letzten Anleger eingesehen haben: Die Quasi-Enteignung ist praktisch nicht mehr abzuwenden.

Dementsprechend werden schnell Verluste realisiert, schließlich könnte jetzt jederzeit der Handel mit Steinhoff eingestellt werden. Gut möglich, dass nach nächster Woche schon Schluss ist. Inzwischen gibt es eine Steinhoff-Aktie für rund 0,2 Cent. Fünf Aktien sind also nur noch einen Cent wert.

Steinhoff dürfte den genehmigten Plan zügig umsetzen. Das heißt: 80 Prozent von Steinhoff gehen an die Gläubiger. Die Aktien verschwinden von der Börse und werden in sogenannte CVRs (contingent value rights) umgewandelt.

Als wäre das nicht schon dramatisch genug, behalten die Gläubiger gleichzeitig alle bisherigen Ansprüche. Das heißt nach derzeitigem Stand: zehn Prozent Zinsen jährlich für rund zehn Milliarden Euro Kredit. Steinhoff ist völlig überschuldet. Folglich ist es unwahrscheinlich, dass die CVR-Besitzer in den kommenden Jahren in Form einer Ausschüttung an möglichen Beteiligungsverkäufen oder sonstigen Geschäftserfolgen partizipieren werden, weil die Gläubiger ein Interesse daran haben dürften, Steinhoff so auszuquetschen, dass sie den maximalen Gewinn herausziehen, ohne diesen mit den einstigen Aktionären teilen zu müssen.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Unterdessen hat das Landgericht Oldenburg diese Woche gegen Ex-Steinhoff-Chef Markus Jooste einen Haftbefehl erlassen. Jooste wird vorgeworfen, der Drahtzieher beim Milliardenbilanz-Skandal, der Steinhoff Ende 2017 schwer erschüttert hat, gewesen zu sein. Jooste hält sich vermutlich in Südafrika auf und war nicht zum Prozessauftakt erschienen. Geschädigten Anlegern nützt das alles nicht mehr.

Seit mehr als fünf Jahren hat DER AKTIONÄR in unzähligen Artikeln auch online immer wieder vor dem gigantischen Schuldenberg und den unkalkulierbaren juristischen Risiken gewarnt und darauf hingewiesen, dass im Zweifel die Gläubiger am Drücker sind. Nun ist ziemlich klar, dass das wahrscheinlichste Szenario eintritt: Totalverlust.

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