Einer der größten Börsengänge des Jahres fällt kleiner aus als bislang erwartet. Der Neo-Broker Robinhood setzt den Ausgabepreis seiner Aktien am unteren Ende der Preisspanne fest. Gleichzeitig versucht das Unternehmen seine eigenen Nutzer davon abzuhalten, die Papiere direkt nach dem IPO wieder zu verkaufen.
Die Sorgen vor einem turbulenten Handelsauftakt der Robinhood-Aktie am Donnerstag sind groß. Auch, weil der Neo-Broker gut ein Drittel der Papiere für die eigenen User reserviert hat und Privatanleger oft kurzfristiger orientiert sind als institutionelle Investoren.
Das Unternehmen behält sich daher vor, Nutzer, die die Aktie innerhalb von 30 Tagen nach dem IPO verkaufen, von zukünftigen Börsengängen auf der Plattform auszuschließen.
Außerdem setzte Robinhood den Ausgabepreis seiner Aktien mit 38 Dollar am unteren Ende der bis 42 Dollar reichenden Preisspanne fest. Statt der bislang angestrebten 35 Milliarden kommt der Neo-Broker damit auf eine Bewertung von 32 Milliarden Dollar und nimmt gut zwei Milliarden Dollar ein.
Ein geringerer Ausgabepreis gilt als sicherer Weg für ein starkes Börsendebüt. Gleichzeitig ist er ein Zeichen für Zurückhaltung großer Investoren.
Dass Robinhood, dessen Geschäftsmodell auf hohen Handelsvolumina fußt, seine Nutzer vom Handeln abhalten will, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Aufgrund der nach wie vor ungelösten regulatorischen Unsicherheiten steht DER AKTIONÄR dem Neo-Broker weiter kritisch gegenüber und bleibt beim IPO an der Seitenlinie.