Die Aktie von OMV hat auch gestern weiter zulegen können. Und der Konzern bleibt im Fokus der Marktteilnehmer mit einem bemerkenswerten Deal im Chemiesektor. So will man zusammen mit dem Covestro-Käufer Adnoc die Petrochemie-Unternehmen Borealis und Borouge, an denen OMV und Adnoc große Beteiligungen halten, fusionieren.
Unter Vorbehalt letzter rechtlicher Schritte soll ein Joint Venture mit dem Namen Borouge Group International gegründet werden. Adnoc und OMV werden mit jeweils rund 47 Prozent beteiligt sein. Bislang gehörte Borealis zu 75 Prozent OMV und Borouge zu 54 Prozent dem Staatskonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Darüber hinaus verleibt sich das neu entstandene Gemeinschaftsunternehmen direkt für stattliche neun Milliarden Euro den kanadischen Chemieriesen Nova Chemicals ein. Die Österreicher haben sich verpflichtet, der neu gegründeten Borouge Group eine Kapitelspritze von 1,6 Milliarden Euro zukommen zu lassen.
OMV-Chef Alfred Stern hatte bereits zu Beginn der Verhandlungen mit Adnoc erklärt, dass durch den Zusammenschluss von Borouge und Borealis technologische Expertise gebündelt werden soll, was wiederum die Basis für starkes Wachstum darstellen solle. Die Tochter Borealis zählt nach Angaben von OMV bereits jetzt zu den weltweit führenden Polyolefin-Herstellern und ist auch stark im Recycling-Bereich aufgestellt.
Adnoc wiederum ist derzeit sehr stark engagiert, um seine Position im Chemiegeschäft deutlich auszubauen. Für den Ölriesen wäre dies nach dem Kauf von Covestro (der voraussichtlich in den kommenden Monaten abgeschlossen werden dürfte) der zweite Deal von internationaler Tragweite.
Der Deal hatte sich bereits angedeutet und ist durchaus sinnvoll. Die immer noch sehr günstig bewertete und charttechnisch attraktive Dividendenperle OMV bleibt weiterhin ein Kauf. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 31,00 Euro belassen werden.