Gestiegene Kosten für Rohstoffe und Transporte haben dem Windkraftanlagen-Hersteller Nordex im dritten Quartal einen weiteren Verlust eingebrockt. Im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Minus von knapp 40 Millionen Euro nach knapp 73 Millionen Gewinn ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Montag in Hamburg mitteilte. Nach den ersten neun Monaten steht in diesem Jahr damit ein Verlust von fast 104 Millionen Euro zu Buche.
Wie bereits seit vergangener Woche bekannt, steigerte Nordex den Umsatz in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf knapp vier Milliarden Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben davon knapp 101 Millionen Euro als operativer Gewinn übrig. Dies entspricht einer operativen Marge von 2,5 Prozent.
Wegen gestiegener Kosten hatte das Management bereits seine Jahresprognose gekappt, berichtet dpa-AFX. Nordex rechnet jetzt weiterhin mit einem Jahresumsatz von 5,0 bis 5,2 Milliarden Euro und einer operativen Marge von etwa einem Prozent.
„Unser Produktportfolio wird unverändert stark nachgefragt und auch die Aussichten für unsere Branche bleiben durch die ambitionierten politischen Klimaziele vieler Länder sehr vielversprechend. Erneuerbare Energien – einschließlich der Windenergie an Land – genießen hohe Akzeptanz und sind wichtiger Teil der Energiewende“, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex SE. „Jetzt geht es für uns vor allem darum, unsere Produktions- und Installationsaktivitäten effizient voranzutreiben sowie die extrem hohen Kosten für Rohstoffe und Logistik zu managen, da dieses volatile Umfeld uns noch eine Weile begleiten könnte.“
Die Aktie von Nordex reagierte am frühen Morgen auf der Handelsplattform Lang & Schwarz mit einem Minus von 1,4 Prozent auf 14,53 Euro, konntes ich aber rasch wieder erholen. Zuletzt hat das Papier eine wichtige Unterstützung verteidigen können: das Oktobertief bei 12,64 Euro. Dieser Bereich fungiert weiter als wichtiger Support. Kaufinteressenten warten ein klares positives Signal bei der Aktie ab. Ein erster Schritt wäre hier der Sprung über die 90-Tage-Linie.