Die Infineon-Aktie tendiert weiter seitwärts. Gestern sah es noch so aus, als könnte der Titel die Trading-Range zwischen 25,45 und 28,70 Euro nach oben verlassen. Doch mit dem Stimmungsumschwung bei DAX und Co drehte der Kurs wieder nach unten ab. Analysten richten den Blick weiter nach vorne und sehen die Aktie deutlich höher fair bewertet.
Berenberg hat die Kaufempfehlung mit Kursziel 48 Euro bestätigt. Nach den hohen Kursverlusten in der Halbleiterbranche sorgten sich Investoren nun um eine Abschwächung des Zyklus, so Analystin Tammy Qiu. Derweil dürfte Infineon von einer ungebrochen starken Nachfrage aus der Automobilfertigung profitieren, zudem sei das Unternehmen auch im Industriegeschäft gut positioniert.
DER AKTIONÄR stimmt zu. Infineon dürfte dank der enormen Nachfrage vorerst auf Wachstumskurs bleiben. Die Trends rund um Elektrifizierung sowie Digitalisierung, etwa in der Automobilbranche, sorgen für volle Auftragsbücher. Der Konzern hat seine Hausaufgaben gemacht und verfolgt eine Multi-Sourcing-Strategie, um mögliche Risiken für die Lieferfähigkeit zu reduzieren. Die Lagerbestände an benötigten Rohstoffen und Edelgasen wurde zuletzt erhöht.
Das aktuelle Bewertungsniveau spiegelt diese Aussichten nicht wider – trotz aller Inflations- und Zinssorgen. Anleger mit Weitblick sollten sich daher von der jüngsten (Kurs-)Entwicklung nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wer kurzfristiger unterwegs ist, kann entweder antizyklisch eine Trading-Position im Bereich um 26 Euro aufbauen oder greift nach dem Sprung über die obere Begrenzung der Seitwärts-Range mit Kursziel 33 Euro zu.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Derivate auf Infineon befinden sich im Hebel-Depot von DER AKTIONÄR.